•  Klare Worte und gute Musik
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Elia: Gott hat ein Ziel (5)

Lieber Leser, liebe Leserin

Gott führt uns Menschen oft durch unerforschliche Tiefen. Plötzlich kommt ein Unfall, eine schwere Krankheit oder große finanzielle Not über uns, oder ganz unerwartet ruft der Tod unsere Liebsten weg. Auch nächste Freunde oder Verwandte können einen harten Schlag versetzen, wenn sie plötzlich gegen Dich eingestellt sind. Wie auch Deine Not heißen mag, Gott hat ein Ziel mit Dir. Er will Dir auf Deine Fragen durch Sein Wort eine klare Antwort geben und Dir helfen. Wir lesen des HERRN Wort nach 1. Könige Kapitel 17, Vers 17-20:

«Und nach diesen Geschichten wurde der Sohn seiner Hauswirtin krank, und seine Krankheit wurde so schwer, dass kein Odem mehr In Ihm blieb. Und sie sprach zu Elia: Was hab Ich mit dir zu schaffen, du Mann Gottes? Du bist zu mir gekommen, dass meiner Sünde gedacht und mein Sohn getötet würde. Er sprach zu Ihr: Gib mir deinen Sohn! Und er nahm Ihn von ihrem Schoß und ging hinauf ins Obergemach, wo er wohnte, und legte Ihn auf sein Bett und rief den HERRN an ...»

Die Witwe in Zarpath erlebte Gottes wunderbare Durchhilfe während der großen Hungersnot: «Das Mehl im Topf wurde nicht verzehrt, und dem Ölkrug mangelte nichts nach dem Wort des HERRN, das er durch Elia geredet hatte.» So wurde sie und ihr Sohn vor dem Hungertod errettet. Doch ganz unerwartet wurde ihr Sohn schwer krank und starb. Mitten in den herrlichen Segnungen Gottes trifft sie solch unbegreiflich harter Schlag. Kannst Du mitfühlen mit ihr? Solche bittere Erfahrungen können den Menschen Tag und Nacht beschäftigen und zu Boden drücken. Sie können in uns Reaktionen bewirken, die wir später zutiefst bereuen, wenn wir nicht sofort erkennen: Gott hat ein Ziel. Darum lass Dich nicht von quälenden Gedanken gefangen nehmen, Gott hat ein dreifaches Ziel mit der gegenwärtigen Not:

  1. Er will Dich von aller falschen Einstellung und Reaktion freimachen. Die Witwe sagte zu Elia: «Was hab ich mit dir zu schaffen, du Mann Gottes?» Die erste Reaktion dieser schwer getroffenen Mutter war Unzufriedenheit. Sie machte den Mann Gottes für ihr Leid verantwortlich: «Du bist zu mir gekommen, dass meiner Sünde gedacht und mein Sohn getötet würde.» Sie will mit ihm nichts mehr zu tun haben. Nicht alle Menschen sprechen dies so offen aus, nehmen aber eine entsprechende innere Haltung ein. Wie reagierst Du, wenn unerwartet Not über Dich kommt? Gott will Dir gerade in schweren Schmerzensstunden zeigen, dass Er Dich von Hader und negativer Einstellung gegenüber Deinen Mitmenschen befreien will. Wie rasch distanziert man sich von der Gemeinde oder Freunden, weil Enttäuschungen uns nicht erspart blieben. Hiob verlor alle seine Güter und seine Kinder. Dann tastete der Feind seinen Leib an. In seinem großen Elend riet ihm seine Frau: «Sage Gott ab und stirb!» (Hiob 2,9). Hast Du auch schon so gedacht? Gott hat ein Ziel: Er will uns in großer Bedrängnis von aller falschen Reaktion befreien. Er läutert uns im Schmelztiegel der Leiden. Wer dies durch Gottes Wort annimmt, kann dem HERRN auch für die schweren Leidenstage danken. Unser Heiland will auch Dich tiefer reinigen, heiligen und Dir Segen in Fülle schenken.
  2. Als Zweites will Gott in uns in aller Trübsal eine tiefere Sündenerkenntnis bewirken: «Du bist zu mir gekommen, dass meiner Sünde gedacht und mein Sohn getötet würde.» Auch wenn wir Gottes Segnungen herrlich erlebt haben, kann unsere Sündenerkenntnis mangelhaft sein. Die Bibel sagt, dass der Tag kommen wird, «an dem Gott das Verborgene richten wird» (Röm. 2,16). David betete in Psalm 19,13: «Wer kann merken, wie oft er fehlet? Verzeihe mir die verborgenen Sünden!» Auch wenn Du den Eindruck hast, Dir geschehe großes Unrecht, so will Dir Gott verborgene Sünden zeigen. Die Gefahr ist groß, dass wir in Trübsalzeiten auf unsere guten Werke schauen und die verborgenen Sünden übersehen. Gott hat ein Ziel, wenn Er uns durch schwere Schläge führt. Er will auch Dir tiefere Sündenerkenntnis schenken. Die göttliche Heimsuchung ließ die Witwe sofort an ihre Sünden denken. Schwere Zeiten bringen uns unsere Sünden besonders zum Bewusstsein. Dies ist notwendig zur Zubereitung für den Dienst, wie für die ewige Herrlichkeit. Darum lass ab von jeder eigenen Rechtfertigung. Nimm Gottes Züchtigung dankbar an, denn die Bibel sagt: «Mein Sohn, achte nicht gering, die Züchtigung des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm gestraft wirst. Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt. Es dient zu eurer Erziehung, wenn ihr dulden müsst!» (Hebr. 12,5-7).
    Wenn Dir keine verborgenen Sünden bewusst sind, so bitte den HERRN mit aufrichtigem Herzen, dass Er sie Dir zeigen möge. Er wird Dich ganz gewiss erhören. Gottes Ziel ist, dass wir nicht mehr länger um uns, sondern in uns schlagen. Wenn der Geist Gottes uns durch Sein Wort bis anhin verborgene Sünden aufdeckt, dürfen wir damit unter das Kreuz von Golgatha kommen und uns reinigen lassen durch das Blut Jesu Christi. Er schenkt uns nicht nur vollkommene Vergebung, sondern Er erhört unser Flehen nach Psalm 51,12-14: «Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus.»
  3. Gott hat noch ein weiteres Ziel, wenn Er uns durch den Schmelztiegel des Leidens führt. Elia sagte zur Witwe: «Gib mir deinen Sohn! Und er nahm ihn von ihrem Schoß ...» Diese schwergeprüfte Mutter muss sich von ihrem toten Kind trennen. Auch Du darfst alles, was Dich bewegt und bedrückt, Deinem Heiland überlassen. Sind es Deine Kinder oder andere Angehörige, die Dir Sorgen und Leid bereiten, so lege sie ganz bewusst in die Hände Jesu. Überlass sie ganz dem HERRN. Alles was Dir hart zusetzt, steht zwischen Dir und Deinem Erlöser. Sage Dich von allem im Namen Jesu los, was Dich Tag und Nacht beschäftigt. Unser Herr Jesus Christus hat alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Er weiß, was richtig, gut und heilsam für Dich ist. Gott macht keine Fehler. Was Dir heute als unüberwindbarer Verlust erscheint, wird Dir morgen zum reichen Segen und Gewinn sein, wenn Du Dich und Deine Probleme ganz in die Hände des Sohnes Gottes legst. Überlass Ihm ganz den Fortgang der Dinge. Stelle Dich Ihm zur Verfügung und habe ein ganzes «Ja Vater» zu jedem Weg, den Er Dich führt. Gott hat ein Ziel: Er will, dass wir unser ganzes Vertrauen allein auf Ihn setzen. Denn die Bibel sagt: «Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe das Ende, des ihr wartet» (Jer. 29,11). Gott will Dir herrliche Glaubenserfahrungen schenken. Setze Dein ganzes Vertrauen allein auf den Herrn Jesus Christus und «Befiehl dem HERRN deine Wege und hoffe auf ihn, er wird‘s wohlmachen.» (Ps. 37,5).

Gott hat ein dreifaches Ziel mit aller Not:

  1. Er will Dich von aller falschen Reaktion und Einstellung frei machen.
  2. Er will Dir tiefere Sündenerkenntnis schenken und Reinigung durch das Blut Jesu Christi.
  3. Er will, dass Du Dich und alles was Dich bewegt, in Seine Hände legst und Ihm völlig vertraust.

 

 

Elia: Und der HERR erhörte das Gebet Elias (6)

Auch gläubige Christen fragen sich, warum Gott auf viele Gebete nicht mächtiger und sichtbarer eingreife. Vielleicht beten Sie schon seit Jahrzehnten für die Bekehrung nächster Angehöriger und Bekannter oder um eine Erweckung in Ihrer Gemeinde. Doch bleibt alles beim Alten. Auch die Ausrede, die Gebetserhörung bleibe unsern Augen verborgen, ändert die Dinge nicht und ist zudem nicht im Sinne der Heiligen Schrift. Die Bibel lehrt uns, dass Gott ganz sichtbar auf die Gebete der Kinder Gottes antwortet. Wahre Fürbitte bewegt den Arm Gottes, wie im 1. Johannesbrief 5,14-16 geschrieben steht: «Und das ist die Zuversicht, die wir haben zu Gott: Wenn wir um etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns. Und wenn wir wissen, dass er uns hört, worum wir auch bitten, so wissen wir, dass wir erhalten, was wir von ihm erbeten haben. Wenn jemand seinen Bruder sündigen sieht, eine Sünde nicht zum Tode, so mag er bitten, und Gott wird ihm das Leben geben.» Dies ist eine herrliche Verheißung Gottes für alle Beter, die für gefallene Kinder Gottes Fürbitte tun. Gott antwortet ganz sichtbar. Er schenkt echte Reue, Umkehr und völlige Vergebung. Haben Sie schon solche Gebetserhörungen gehabt, oder sind Ihre Gebete kraftlos? «Elia war ein Mensch gleich wie wir.» Gott tat auf seine Gebete hin mächtige Wunder. Er ist uns als Beispiel für wahre Fürbitte gegeben.

Elia war bei der Witwe in Zarpat, deren Sohn plötzlich starb. Die schwergeprüfte Mutter beschuldigte den Mann Gottes, weil Gott ihr solches Leid wegen ihrer Sünde zufügte. Dann lesen wir in 1. Könige 17, Vers 19-22: «Er sprach zu ihr: Gib mir deinen Sohn! Und er nahm ihn von ihrem Schoß und ging hinauf ins Obergemach, wo er wohnte, und legte ihn auf sein Bett und rief den HERRN an und sprach: HERR, mein Gott, tust du sogar der Witwe, bei der ich ein Gast bin, so Böses an, dass du ihren Sohn tötest? Und er legte sich auf das Kind dreimal und rief den HERRN an und sprach: HERR, mein Gott, lass sein Leben in dies Kind zurückkehren! Und der HERR erhörte die Stimme Elias, und das Leben kehrte in das Kind zurück, und es wurde wieder lebendig.»

Gott tat auf die Fürbitte Elias hin ein mächtiges Wunder: der tote Knabe wurde wieder lebendig. Wir haben einen lebendigen und allmächtigen HERRN, der auf das Flehen Seiner Kinder sichtbar antwortet.

Schlimmer als leibliche Krankheit ist der geistige Tod vieler Christen. Die Bibel sagt: «Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden... Aber Gott ... hat uns ... mit Christus lebendig gemacht» (Eph. 2,1.4-5). Wenn Sie diese herrliche Erfahrung der Erlösung durch das Blut Jesu gemacht haben, dann wissen Sie, dass viele Menschen geistig tot sind. Es fehlt das Leben in Christus. Niemand kann aus eigener Anstrengung von seinen Sünden frei werden. Auch kann niemand durch menschliche Beeinflussung das ewige Leben ererben. Unser Herr Jesus Christus spricht: «Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage» (Joh. 6,44). Nicht Elia hatte den toten Knaben lebendig gemacht, sondern Gott hat auf das Gebet Elias sichtbar geantwortet. Gott will, dass wir Kinder Gottes in der Fürbitte vermehrt für die verlorenen Seelen einstehen. Kind Gottes, der HERR ruft Sie zum Gebet auf. Der HERR will sichtbar auch auf Ihre Gebete antworten und Menschen aus der Finsternis zum Licht ziehen. Vielleicht denken Sie aufrichtig, dass Sie doch schon viel gebetet und keine sichtbaren Erhörungen erfahren haben. Die Bibel sagt: «Ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr in übler Absicht bittet» (Jak. 4,3). Elia betete aus einer edlen Gesinnung, so wie es der HERR auch von uns erwartet:

  1. Elia war von der Liebe Gottes erfüllt. Die schwergeprüfte Mutter beschuldigte ihn ungerecht und sehr hart: «Was hab ich mit dir zu schaffen, du Mann Gottes? Du bist zu mir gekommen, dass meiner Sünde gedacht und mein Sohn getötet würde» (V. 18). Elia hätte auf solche ungerechte Anschuldigungen empfindlich werden und die Witwe sofort verlassen können. Wie viel musste sich der Mann Gottes gefallen lassen! Er hätte aufbrausen können. Wollen wir erhörlich für verlorene Menschen beten, muss uns die Liebe Christi derart erfüllen können, dass weder ungerechte Anschuldigungen uns beleidigen noch schwere Verfolgungen in uns Hass oder Bitterkeit oder Hader bewirken. Als der geisterfüllte Stephanus von den Gegnern des Evangeliums gesteinigt wurde, kniete er nieder und betete mit lauter Stimme: «Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!» (Apg. 7,60). Gott erhörte dieses Gebet sichtbar, indem Saulus, zu dessen Füßen des Stephanus Kleider gelegt wurden, auf dem Weg nach Damaskus mit dem Herrn Jesus Christus eine persönliche Begegnung hatte und zum größten Heidenapostel wurde. Auf ernstliches Gebet nimmt Gott die Starken zum Raub. Auch Sie dürfen solche Gebetserfahrungen machen, wenn Sie gemäß der Bibel auch Ihre Feinde lieben. Als Fürbitter dürfen wir uns nie gekränkt, beleidigt oder zurückgesetzt fühlen. Wo echte Fürbitte getan wird, macht sich der Feind auf. Aber Jesus ist Sieger und lebt!
  2. Elia half der Witwe, die schwere Last tragen. Er sagte zu ihr: «Gib mir deinen Sohn! Und er nahm ihn von ihrem Schoß und ging hinauf ins Obergemach, wo er wohnte, und legte ihn auf sein Bett» (V. 1 9). Es genügt nicht, dass wir oberflächliche Fürbitteversprechen abgeben. Gott fordert von uns Betern einen ganzen Einsatz. Die Bibel sagt: «Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen» (Gal. 6,2). Dieses Wort Gottes steht in einem bestimmten Zusammenhang. Der vorausgehende Vers in Galater 6,1 heißt nämlich: «Liebe Brüder, wenn ein Mensch etwa von einer Verfehlung ereilt wird, so helft ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist, ihr, die ihr geistlich seid; und sieh auf dich selbst, dass du nicht auch versucht werdest. Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.» Sind Sie bereit, sich im Gebet und in der Tat für gefallene Menschen ganz einzusetzen? Elia nahm der hadernden Witwe die Last ab und ging damit im Gebet vor den HERRN. Dreimal breitete er sich über dem toten Knaben aus. Er setzte seine ganze Person für dieses Leben ein. Gott fordert auch von uns eine ganze Hingabe an ihn und einen vollen Einsatz für verlorene Seelen, auch für zurückgefallene Brüder und Schwestern, die uns viel Mühe bereiten. Wir sind nicht berufen, zu kritisieren, zu klatschen, zu verurteilen und zu richten; sondern wir sind berufen für die wahre Fürbitte. Liebe Freunde, Gott sucht Fürbitter, die mithelfen zu tragen.
  3. Elia stützte sich im Gebet auf Gottes Güte, Barmherzigkeit und Gnade. Liebe Leserin, lieber Leser, dieser Punkt ist auch für Dich von größter Bedeutung um erhörlich beten zu können.


Wir werden stille zum Gebet: Herr Jesus Christus, wir danken für Dein Wort, das uns in alle Wahrheit leitet. Herr, mache uns alle zu wahren Fürbittern, erfülle uns alle mit Deinem Geist der Gnade und des Gebets. Herr, segne alle Leserinnen und Leser und mache viele zu treuen Betern. Amen.

Evangelist Josef Schmid