•  Klare Worte und gute Musik
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Dem unbekannten Gott

Lieber Leser, liebe Leserin

Führende Persönlichkeiten sind durch die vielen Austritte aus den Kirchen in Deutschland und anderen europäischen Ländern sehr beunruhigt. Verschiedene Ursachen mögen im Spiele sein. Sind nicht viele Kirchen mit jenem Altar in Athen mit der Aufschrift «Dem unbekannten Gott» vergleichbar? Kommt die für die Wahrheit aufgeschlossene Jugend wirklich mit dem gekreuzigten und auferstandenen Herrn in ein persönliches Verhältnis oder wird sie durch den Wirrwar theologischer Ansichten abgestoßen? Weder philosophische noch humanistisch gefärbte Verkündigung führt den jungen Menschen zum lebendigen Gott, der sich auch heute in mächtiger Weise allen offenbart, die Ihn aufrichtigen Herzens suchen.

Als der Apostel Paulus in Athen das Evangelium Jesu Christi und die Auferstehung der Toten verkündigte, führten ihn die Philosophen auf den Gerichtsplatz und wollten die neue Lehre hören. Sie wollten über alles orientiert sein und Bescheid wissen. Die Stoiker- Philosophen vertraten folgende Lebenslehre: Ziel des Menschen soll Glück sein, und das Glück sei im rechten Handeln zu finden. Sie lehrten, dass zum richtigen Handeln vor allem Gerechtigkeit, Einsicht, Mut, Pflichterfüllung im Dienst am andern und Beherrschung der Gefühle und Triebe durch die Vernunft gehöre. Solches Streben findet sich heute vielerorts in den Kirchen. Dabei bleibt aber der wahre Weg zum unbekannten Gott unerwähnt. Was damals Paulus den Athenern zurief, gilt nicht weniger auch für das heutige von philosophischem Gedankengut geprägte Namenchristentum. In Apostelgeschichte 17, Vers 23 und folgende sagte der von Gott berufene und vom Heiligen Geist erfüllte Zeuge Jesu Christi:

«Ich bin umhergegangen und habe eure Heiligtümer angesehen und fand einen Altar, auf dem stand geschrieben: Dem unbekannten Gott. Nun verkündige ich euch, was ihr unwissend verehrt. Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind. Auch lässt er sich nicht von Menschenhänden dienen, wie einer, der etwas nötig hätte, da er doch selber jedermann Leben und Odem und alles gibt. Und er hat aus einem Menschen das ganze Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, und er hat festgesetzt, wie lange sie bestehen und in welchen Grenzen sie wohnen sollen, damit sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir; wie auch einige bei euch Dichter gesagt haben: wir sind seines Geschlechts. Da wir nun göttlichen Geschlechts sind, sollen wir nicht meinen, die Gottheit sei gleich den goldenen, silbernen und steinernen Bildern, durch menschliche Kunst und Gedanken gemacht. Zwar hat Gott über die Zeit der Unwissenheit hinweggesehen; nun aber gebietet er den Menschen, dass alle an allen Enden Buße tun. Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis richten will mit Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und hat jedermann den Glauben angeboten, indem er ihn von den Toten auferweckt hat.»

Lieber Leser, liebe Leserin, diese Botschaft des Apostels Paulus ist höchst aktuell. Viele Gotteshäuser könnten mit der Aufschrift «Dem unbekannten Gott» versehen werden. Kennst Du Deinen Gott, der die Welt und alles, was darin ist, geschaffen hat? Oder bist Du jenem Irrtum verfallen, dass alles aus dem Nichts entstanden sei? Dies ist nicht eine Behauptung der Wissenschaft; denn es gibt viele Wissenschaftler, die an die Schöpfungsgeschichte der Bibel glauben. Gott gibt den Menschen den Odem, ja alles, was wir benötigen. Hast Du Ihm dafür schon gedankt? Ganz eindeutig bestätigt Paulus durch die Eingebung des Heiligen Geistes, dass Gott alle Völker von einem Menschen abstammen ließ, den Er selbst geschaffen hatte. Wie töricht muss doch ein Mensch sein, wenn er einer teuflisch inspirierten Lehre, der Mensch stamme vom Affen ab, Glauben schenkt. Niemand kann dies wissenschaftlich beweisen, weil es nicht so ist. Die Bibel ist das Wort Gottes und offenbart uns alle Dinge. Glaubst Du an die Bibel oder ist sie für Dich toter Buchstabe und voller Widersprüche?

Gott hat den Menschen die Zeiten und Grenzen bestimmt, «damit sie Gott suchen sollen». Hast Du Gott schon gesucht? Er ist Dir nicht ferne. Du kannst Ihn heute persönlich erleben. Viele Menschen haben eigene falsche Vorstellungen über Gott. Sie wollen die Gottheit durch menschliche Kunst und Überlegung erfassen. Es herrscht im christlichen Abendland große Unwissenheit über Gott. Darum verlassen viele wahrheitsliebende und suchende Menschen die Kirchen, weil ihre Unwissenheit sie dazu treibt. Ab heute wirst Du nicht mehr unwissend sein. Gott sagt klar, was wir alle zu tun haben: «Nun aber gebietet er den Menschen, dass alle an allen Enden Buße tun» (V. 30).

Hast Du schon Buße getan? Weißt Du, was das überhaupt ist? Die Bibel sagt: «So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden» (Apg. 3,19). Wir alle haben gegen den lebendigen Gott gesündigt. «Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer. Da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der nach Gott fragt. Sie sind alle abgewichen...» (Röm. 3,10-12).

Darum hat Gott Seinen Sohn in diese Welt gesandt, um Dich und mich zu erlösen. Auch Du brauchst den Herrn Jesus Christus, der am Kreuz litt und für Deine und meine Sünden gestorben ist. Der unbußfertige Mensch verharrt in seiner Sünde und geht ewiglich verloren. Niemand wird dem Gericht Gottes entrinnen können. Nur wer durch das Blut Jesu Christi von aller Sünde gereinigt ist, bekommt das ewige Leben. Auch Du musst Deine Sünde bereuen und an den Herrn Jesus Christus, den Sohn Gottes, von Herzen glauben, sonst gehst Du ewiglich verloren. Du kannst Deine Sünden, wie sie auch heißen mögen, nicht ungeschehen machen. Du kannst sie auch nicht ewiglich leugnen. Bald kommt der Tag des ewigen Gerichts. Darum zögere nicht. Bekehre Dich zum Herrn Jesus Christus, der Dich liebt und in Gnaden annimmt. Er allein kann Deine Sünde wegnehmen und Dich von aller Last befreien. Er will in Dein Herz einziehen und aus Dir einen völlig neuen Menschen machen. Wer den Herrn Jesus als Heiland und Herrn annimmt, bekommt Frieden mit Gott und erlebt täglich Gottes heilige Gegenwart. Du bekommst die Gewissheit, dass Er Dir alle Sünden vergeben hat und das ewige Leben gibt. Der Heilige Geist wird in Dein Herz ausgegossen. Du verehrst nicht mehr einen unbekannten Gott, sondern im Herrn Jesus Christus hast Du Zugang zum Himmlischen Vater. Darum «tut nun Busse und bekehrt euch...»

Gehe auf Deine Knie, bekenne in lautem Gebet dem Herrn Jesus Christus alle Deine Sünden, werde innerlich stille und danke dem Sohn Gottes für Seine qualvolle Erlösung am Kreuz und lege Dein Leben mit allem, was Du bist und hast, in Seine gnädigen Hände. Du wirst Seine Liebe und Gnade heute noch erleben und erfüllt vom Heiligen Geist ein freudiger Zeuge Christi sein.

Wir werden stille zum Gebet: «Allmächtiger HERR und Gott, wir danken Dir, dass Du Dich durch Deinen Sohn uns Menschen offenbart hast. Herr Jesus Christus, Du hast am Kreuz Dein Leben gelassen und durch Dein vergossenes Blut eine ewige Erlösung von aller Sünde vollbracht. Du kennst alle Leser und Leserinnen. Lass den Heiligen Geist in den Herzen mächtig wirken. Schenke klare Neugeburten. Wir bitten Dich um Erweckung in den Kirchen und Gemeinschaften. Rüste Deine Diener mit Deiner göttlichen Kraft und Weisheit aus. Amen.»

Pfarrer Samuel J. Schmid

 

Diesseits und Jenseits von Josef Schmid

Ein Erlebnisbericht - Teil E

Nächster Schritt

Der 8. Dezember 1995 war als Termin festgelegt worden für den Eintritt ins Spital zu einer noch schwereren Darmoperation, als ursprünglich angenommen. Nach außen versuchte ich, mich zuversichtlich zu zeigen. Im tiefsten Inneren hatte ich aber trotz viel glaubensvoller Fürbitte zahlreicher treuer Glaubensgeschwister keine Gewissheit, ob ich diese schwere, seit fünf Jahren fällige Darmoperation noch überstehen würde. Es waren nämlich kaum sechs Monate her, seitdem ich eine Herzoperation zu ertragen hatte. Einen Monat später wurde dann durch Notfall ein weiterer Herzeingriff unumgänglich. Und wenige Tage darauf platzte in der Leiste die Schlagader, was einen beträchtlichen Blutverlust verursachte. Mein Herz war noch schwach. Die Herzspezialisten rieten von einem Eingriff ab. Und dennoch: seit fünf Monaten konnte ich mich nur noch mit künstlicher Nahrung versorgen. Nun ließ der Darm auch diese nicht mehr durch.
Vor wenigen Tagen hatte mir der Chefarzt in liebenswürdiger Weise zugesagt, diese unbedingt nötige Operation auszuführen. Sie müsste aber wegen meines schlechten Allgemeinzustandes voraussichtlich in zwei Etappen gemacht werden. Der erste Eingriff wäre jedoch sofort nötig. Nach viel Gebet gewann ich auch in dieser Sache ein tiefes Vertrauen zu meinem lebendigen Gott und gleichzeitig volles Vertrauen zum erfahrenen Chefchirurgen, der mir in väterlicher Weise half, die schwierige Entscheidung anzunehmen.
Knapp zwei Wochen vorher, am 25. und 26. November 1995, fand die Stiftungsrats-Sitzung vom Freundes-Dienst in Biberstein statt. Die göttliche Harmonie, die brüderliche Liebe untereinander fanden ihren Höhepunkt mit der Wahl meines Sohnes Samuel zum Präsidenten der Stiftung Freundes-Dienst und damit auch zu meinem späteren Nachfolger und dessen Einsegnung im Sonntagmorgen-Gottesdienst, zusammen mit fünf weiteren langjährigen, treuen Diakonie-Mitgliedern. Während der Abendmahlsfeier am Abend, empfand ich einerseits tiefe Freude auf die ewige Herrlichkeit hin, und andererseits wollte mich tiefer Abschiedsschmerz von all meinen Lieben innerlich zerreißen. Aber: «Nicht wie ich will, sondern wie Du willst. HERR, Dein Wille geschehe. Ja, Vater!» Und die Anfechtung war überwunden. Welch eine Gnade ist uns in unserem Herrn Jesus Christus geschenkt!

Harte Fakten - 1 -

Freitag, 8. Dezember 1995. Wir befinden uns im Kantonsspital Aarau bei der Rezeption für stationäre Patienten. Die gut vorbereitete Anmeldung ist rasch vorübergegangen. Schon bin ich mit meinen lieben Angehörigen im 7. Stock im Krankenzimmer. Der Abschied ist kurz, weil ich nicht sicher bin, ob dies wohl mein letzter ist. Wie ganz anders war es am 13. Juni 1995, als ich mich vor der schweren Herzoperation von meinen Lieben verabschiedete. Damals war ich zuversichtlich, dass der HERR alles wohl machen wird. Bin ich inzwischen im Glauben schwach geworden? Oder hänge ich plötzlich mehr an meinen Lieben als am HERRN? Auf alle Fälle beschäftigte mich jener Abschied, weil ich ihn so kurz wie möglich gestaltet hatte.
Doch es bleibt keine Zeit zum Nachdenken: Eine Reihe von ärztlichen Untersuchungen folgen Schlag auf Schlag. Ich empfinde meine ganze Umgebung als liebevoll und sehr zuvorkommend. Dennoch fühle ich mich einsam und unsicher.
Mein Herz, das erst kürzlich operiert werden musste, wird mittels Ultraschall gründlich untersucht. Dann sagt der Herzspezialist ganz ernst: «Ihr Herz ist sehr krank, und zudem hatten Sie kürzlich einen Herzinfarkt. Die vorgesehene Operation wird Ihr Herz überbelasten, auch wenn Sie nur teilweise ausgeführt wird. Dennoch muss ich schon jetzt Ihr Herz einer starken Belastung aussetzen. Wenn Sie nämlich diese nicht ertragen, werden Sie auch die Operation nicht überstehen.» Ich bin mit dem Test einverstanden. Die Belastung wird immer mehr erhöht, mein Puls steigt bis 144 an, die Herzschmerzen steigern sich ins Unerträgliche. Ich möchte wissen, mit wie viel Watt das Herz jetzt belastet sei. «Machen Sie weiter, ich sage es Ihnen nachher», ist die Antwort. Bald kommt dieses Nachher: «Ich habe Ihr krankes Herz so stark wie ein gesundes belastet, und Sie haben es überstanden.» Wohl brauche ich sofort Medikamente, doch ich habe neue Zuversicht gewonnen. In den Händen des HERRN weiß ich mich geborgen.
Am späten Freitagnachmittag kommt der Chefarzt und erklärt mir in seiner einfühlsamen Art das Programm: «Sie werden am Montagmorgen als erster operiert werden. Verschiedene Vorbereitungsarbeiten, z.B. Reinigung des Darmes, werden am Sonntag einige Stunden benötigen.
Darauf werden Sie wenige Tage in der Intensivstation gepflegt werden. Was alles zum Vorschein kommt, kann ich erst sagen, wenn der Bauch geöffnet ist.» Von Herzen danke ich dem HERRN für Seine Güte und preise Ihn für diesen Arzt. Ich bin mir der schweren Operation bewusst, doch ich weiß mich im Herrn Jesus Christus sicher und geborgen. «Befiehl dem HERRN deine Wege und hoffe auf ihn, er wird’s wohl machen» (Ps. 37,4).