•  Klare Worte und gute Musik
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Vater und Sohn I: Da schlug er in sich

Lieber Leser, liebe Leserin

Noch in keiner Zeit war das Generationenproblem so ausgeprägt wie heute. Die Jugend macht eine Entwicklung durch wie frühere Generationen sie nicht gekannt haben. Viele der älteren Garde behaupten, dass die jungen Menschen heute schlimmer wären als vor fünfzig Jahren. Wenn auch vieles anders geworden ist, so sind doch die Grundprobleme immer dieselben. Die Bibel - das Wort Gottes - gibt uns auch hierüber Aufschluss. Im Lukas-Evangelium Kapitel 15 Vers 11 sagt uns das Wort Gottes:

„Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und der jüngste unter ihnen sprach zu dem Vater: Gib mir, Vater, das Teil der Güter, das mir gehört. Und er teilte ihnen das Gut. Und nicht lange danach sammelte der jüngste Sohn alles zusammen und zog ferne über Land; und daselbst brachte er sein Gut um mit Prassen. Da er nun all das Seine verzehrt hatte, ward eine große Teuerung durch dasselbe ganze Land, und er fing an zu darben. Und ging hin und hängte sich an einen Bürger des Landes, der schickte ihn auf seinen Acker die Säue zu hüten. Und er begehrte seinen Bauch zu füllen mit Trebern, die die Säue aßen; und niemand gab sie ihm. Da schlug er in sich und sprach: Wieviel Tagelöhner hat mein Vater, die Brot die Fülle haben, und ich verderbe im Hunger! Ich will mich auf machen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir und bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße; mache mich zu einem deiner Tagelöhner...“

In dieser Familie gab es auch Probleme. Der Vater war begütert. Sie hatten keine materiellen Sorgen. Und dennoch herrschten Spannungen. Der jüngste Sohn erhob Anspruch auf sein zukünftiges Erbteil, das er nicht selber erarbeitet hatte. Ungeachtet dessen verlangte er vom Vater: „Gib mir das Teil, das mir gehört.“ Dieser junge Mensch bildet keine Ausnahme. Sein Streben nach materiellen Gütern sollte ihm eine Unabhängigkeit geben, um frei leben zu können.

Solche Absichten sind nicht nur im jungen Menschen zu finden. Fast jeder Mensch sucht nach einem bequemeren und schöneren Leben. Es werden gerade in der Hochkonjunktur vermehrte Ansprüche gestellt. Unser Zeitalter ist durch einen rücksichtslosen Materialismus gestempelt. Viele stecken darin, ohne es zu merken. Vielleicht sagst Du Dir, ich bin vom Materialismus ganz frei. Es gibt vereinzelte Menschen, die dies mit Recht von sich behaupten. Aber seien wir vorsichtig. Wie lautet das Urteil Gottes über uns? Kann der himmlische Vater auch über Deine materiellen Güter verfügen oder geht Deine Religion nur bis zum Geldbeutel? Die Bibel sagt uns im 1. Timotheusbrief 6,7-8: „Wir haben nichts in die Welt gebracht; darum offenbar ist, wir werden auch nichts hinausbringen. Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so lasset uns genügen.“

Der jüngste Sohn sammelte alle seine Güter und zog ferne vom Vaterhaus weg. Dort lebte er nach seinem eigenen Gutdünken. Endlich konnte er leben, wie er wollte. Nun war er unabhängig.

Jeder Mensch strebt nach Freiheit und Unabhängigkeit. Die Jugend möchte leben, so wie sie es für richtig erkennt. Sie will sich so rasch wie möglich der elterlichen Kontrolle entledigen. Ist dies aber wirklich nur ein Problem der Jungen? Steckt nicht auch in Dir ein Drang nach unkontrollierter Unabhängigkeit, die jede Einschränkung empfindet? Viele Menschen haben sich von Gott entfernt, weil ihnen die biblischen Maßstäbe zu eng und überaltert erscheinen. Man versucht, Gott zu ignorieren und macht seine eigenen moralischen Gesetze. Wenn Du nicht ein inneres Bedürfnis hast, den Willen Gottes gemäß der Bibel zu erfahren, so lebst Du ferne von Gott. Du befindest Dich auf dem Weg zum Verderben.

Prüfe doch Deinen Standort. Bist Du gewillt, Dein Handeln und Denken ganz unter den Willen Gottes zu stellen? Es genügt nicht, dass wir dem Namen nach Christen sind. Unser Herr Jesus Christus, der am Kreuz mit Seinem Leben auch Dich teuer erkauft hat, will Dein Tun und Lassen ganz bestimmen. Wenn Du Dein Leben nicht ganz bewusst unter die Königsherrschaft Christi gestellt hast, so lebst Du noch ferne von Ihm. Lieber Leser, ob Du jung oder schon älter bist, auch Du brauchst Jesus, um nicht ins ewige Verderben zu kommen.

Vielleicht hast Du nicht diese Überzeugung. Du findest, dass es Dir ohne biblischen Glauben besser geht. Du fühlst Dich unbelastet und genießt vielleicht seit einigen Jahrzehnten das Leben. Eine Zeit ist aber nicht alle Zeit. Wer ferne von Gott lebt, kommt früher oder später in schreckliche Not. Es ist eine besondere Gnade, wenn dies so frühe geschieht, dass eine Umkehr noch möglich ist. Wieviele auch junge Menschen werden durch Verkehrsunfälle unerwartet dahingerafft und haben keine Zeit mehr, ihr Leben zu ordnen. Du kannst nicht umkehren, wann Du willst, sondern dann, wenn Gott Dich daran mahnt. Warte nicht, bis es zu spät ist. Wenn der Geist Gottes Dir jetzt Deine Ferne von Gott zeigt, so kehre heute noch um. Du weißt ja nicht, ob Du morgen noch lebst. Schiebe Deine Entscheidung nicht hinaus. Gott ruft Dich heute.

Als der verlorene Sohn sein Gut mit Prassen verzehrt hatte, trat eine große Teuerung ein. Er begann zu darben und zu hungern. Denke ja nicht, dass die heutige gute Zeit der Konjunktur immer andauern werde. Zwei schreckliche Weltkriege sind auch über unseren Kontinent hinweggefegt. Sind wir sicher, dass nicht auch über uns plötzlich eine schwere Naturkatastrophe hereinbrechen könnte wie das Erdbeben in Peru, das in wenigen Sekunden abertausende von Menschen lebendig begrub? Führende Wissenschaftler und Politiker zittern vor den Zerstörungsmächten, die dem Menschen heute zur Verfügung stehen. Sollte Gott eine weltweite Katastrophe noch lange fernhalten, wofür wir Ihn auch bitten, so könnte dennoch in Deinem Leben plötzlich ein Notstand eintreten. Ich denke an jenen Industriellen, der sehr intensiv nach materiellen Gütern trachtete. Während einem Gespräch wurde er von einem Schlaganfall getroffen und musste gelähmt in das Spital transportiert werden. Alle seine Pläne fürs ganze Leben waren durchkreuzt. Oder jener junge Mann, der gerade eine gute Berufsausbildung hinter sich hatte und nie krank gewesen war, wurde krebskrank und innerhalb weniger Monate vom Tode dahingerafft. Vielleicht befindest Du Dich jetzt bereits in inneren und äußeren Nöten. Bäume Dich nicht dagegen auf. Gott will mit Dir reden. Er ruft Dich.

“Da schlug er in sich …“ Das ist der erste Schritt zurück zu Gott. Wer in sich schlägt, schlägt nicht mehr um sich. Solange Du das Unrecht bei andern Menschen oder gar bei Gott suchst, kannst Du nicht umkehren. Sicher hätte dieser Sohn seine Freunde beschuldigen können, die ihn auf die schiefe Bahn verführt hatten. Hätte er nicht auch sagen können: Warum hat mein Vater meinem Drängen nachgegeben und mich ziehen lassen? Es gibt Menschen, die beschuldigen Gott sogar, warum er dies und jenes zulasse. Wer in sich schlägt, fühlt sich selber schuldig. Darum gehe jetzt ins stille Kämmerlein auf die Knie und sage im Gebet zu Gott: «Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir ...» Zähle im Gebet alle Dir bewussten Sünden auf. Wenn Deine Reue aus tiefstem Herzen kommt, erhört Dich Gott ganz gewiss. Er gibt Dir Gnade, dass Du unserem Herrn Jesus Christus von Herzen danken kannst, dass Er auch für Dich am Kreuz Sein Blut vergossen hat, das Dich von aller Sünde reinigt und Dich mit dem himmlischen Vater versöhnt. Nach solchem Gebet empfängst Du durch den Heiligen Geist die Gewissheit Deiner Sündenvergebung. Du wirst ein neuer Mensch und ein neues Leben hat für Dich begonnen.

 

 

Vater und Sohn II: Die Umkehr

Wir sprachen über die Gefahren des Materialismus und die Folgen eines Lebens ferne von Gott, wie es uns im Gleichnis des verlorenen Sohnes gezeigt wird.
«Da schlug er in sich und sprach: Wieviel Tagelöhner hat mein Vater, die Brot die Fülle haben, und ich verderbe im Hunger! Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir und bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße; mache mich zu einem deiner Tagelöhner. Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Da er aber noch ferne von dannen war, sah ihn sein Vater, und es jammerte ihn, lief und fiel ihm um seinen Hals und küsste ihn. Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße. Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringet das beste Kleid hervor und tut es ihm an, und gebt ihm einen Fingerreif an seine Hand und Schuhe an seine Füße; und bringt ein gemästet Kalb her und schlachtet‘s, lasset uns essen und fröhlich sein; denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an fröhlich zu sein.»

Wer sich nicht ganz bewusst unter die Führung und Herrschaft Jesu Christi gestellt hat, lebt nach eigenen Gesichtspunkten. Die Bibel lehrt uns, dass das vor Gott Sünde ist. Dies war auch der Grund, warum Gott die Sintflut kommen ließ. «Die Menschen wollen sich von meinem Geist nicht mehr strafen lassen» (1. Mose 6,3). Dass jeder Mensch ein Sünder ist und des Ruhmes mangelt, den wir vor Gott haben sollten, ist Dir und mir klar. Gott straft die Sünde. «Schrecklich ist‘s, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen» (Hebr. 10,31), wenn unsere Sünden nicht durch das Blut Jesu Christi gereinigt sind.

Wie der verlorene Sohn zum Vater zurückkehren musste, so muss jeder Mensch, der für das ewige Leben errettet sein will, sich ganz bewusst zum Herrn Jesus Christus bekehren. Hast Du Dich auch schon bekehrt oder weißt Du gar nicht, wie das vor sich geht? Die Bibel, das Wort Gottes, zeigt uns eindeutig den Weg. «Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben» (Joh. 3,16). Gott hat sich in seinem Sohn den Menschen offenbart. Unser Herr Jesus Christus lebte in dieser Welt und war ein Mensch wie Du und ich, doch ohne Sünde. Er predigte das Wort Gottes, heilte Kranke. machte Blinde sehend, Lahme gehend und auferweckte auch Tote. Er tat große Zeichen und Wunder.

Die Menschen damals waren nicht besser als heute. Sie konnten die göttliche Wahrheit nicht ertragen und kreuzigten den Sohn Gottes. Dort am Kreuz trug der Unschuldige und Heilige alle Sünden der Menschen nach dem Ratschluss Gottes. Der Sohn Gottes blieb aber nicht im Tode, sondern Gott hat Ihn auferweckt. Der Herr Jesus Christus ist leibhaftig auferstanden und aufgefahren zur Rechten Gottes. Er lebt und kennt auch Deine Herzenseinstellung. Er sieht Dich wie und wo Du bist. Unser Herr Jesus Christus will auch Dein Heiland und HERR sein. Du kannst nur durch Ihn das ewige Leben empfangen. «Es ist in keinem andern Heil, ist auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin wir sollen selig werden» (Apg. 4,12). Der Sohn Gottes selber hat gesagt: «Niemand kommt zum Vater, denn durch mich» (Joh. 14,6). Du musst Dich also ganz bewusst zum Herrn Jesus Christus bekehren. Hast Du das schon getan? Wenn nicht, mache es jetzt.

Gott hat durch das Opfer am Kreuz den Heilsweg für jeden Menschen gebahnt. Es liegt nun an Dir, das Heil im Sohne Gottes anzunehmen. Drei Bedingungen hast Du aber dabei zu erfüllen. Sie werden uns beim verlorenen Sohn klar gezeigt:

  1. «Da schlug er in sich ...» Suche die Fehler nicht bei den Mitmenschen oder gar bei Gott. Wer in sich schlägt hat von sich selber die Überzeugung: «Ich habe gesündigt ...» Wenn Dir die tiefe Sündenerkenntnis fehlt, so lies betend die zehn Gebote und die Bergpredigt Jesu. Vergleiche Dein Leben mit dem göttlichen Maßstab der Bibel. Wer die Erlösung annehmen will, muss sich des ewigen Verbenseins wegen seiner eigenen Sünde voll bewusst sein. Du bist nicht errettet, wenn Du nicht gründliche Reue über Deine Sünde gehabt hast. Der verlorene Sohn brach innerlich völlig zusammen.
  2. Er fasste den Entschluss: «Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen.» Jeder Mensch muss innerlich die Entscheidung treffen, sich vom sündigen Leben zu trennen und zum Sohne Gottes, dem Gekreuzigten und Auferstandenen, zu kommen. Hast Du diese Entscheidung schon getroffen? Sie muss vorbehaltlos geschehen. Du darfst Gott nicht vorschreiben, was Er aus Dir zu machen gedenkt. Viele erleben keine klare Bekehrung, weil sie nicht ihr ganzes Leben dem Erlöser ausliefern wollen. Durch die Rückkehr ins Vaterhaus brach dieser Mann ganz entschieden mit dem sündigen Leben und der Umgebung, die ihn ins Elend geführt haben. Bist Du bereit, mit Gottes Hilfe entschieden der Sünde abzusagen und Dein Leben dem Herrn Jesus Christus zu weihen?
  3. «Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater.» Die innere Entscheidung, umzukehren, genügt nicht. Viele Menschen fassen gute Vorsätze oder machen sogar in großer Not Gott ein Gelübde. Oft ist aber alles wieder vergessen, sobald die Not behoben ist. Du kannst nicht von einer Bekehrung sprechen, wenn Du noch nicht den entscheidenden Schritt getan hast. Die Bibel unterscheidet ganz klar zwischen den Vorgängen im Herzen dieses Menschen und seiner äußeren, sichtbaren Handlung. «Und er machte sich auf ...» Auch Du musst Dich ganz bewusst aufmachen, indem Du Deine bisherigen sündigen Gewohnheiten und Beziehungen ablegst und Dich auch vor den Menschen zum Herrn Jesus Christus bekennst. Der verlorene Sohn ging nach Hause. Damit bekannte er sich zum Vaterhause und sagte der sündigen Welt für alle Menschen sichtbar ab. Unser Herr Jesus Christus sagt: «Wer nun mich bekennt vor den Menschen, den will ich bekennen vor meinem himmlischen Vater. Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem himmlischen Vater» (Matth. 10,32-33). Dieses Bekenntnis kann auf verschiedene Weise geschehen. An einer Evangelisation z. B. durch aufstehen oder nach vorne gehen. Wenn Du den Schritt jetzt tun willst, so sage es gerade jenem Menschen, der neben Dir ist, gleich ob er gläubig oder ungläubig ist. Bekenne Dich ab heute vor allen Menschen zum Herrn Jesus Christus durch Wort und Wandel. Wer sich gläubig nennt und den Sohn Gottes vor den Menschen nicht bekennt, wird einst in der Ewigkeit schwer enttäuscht sein.


Wer sich gemäß der Heiligen Schrift zum Sohne Gottes bekehrt und bekennt, bekommt durch den Heiligen Geist die Gewissheit der Vergebung aller Sünden und der Gottes Kindschaft. Dein Leben wird von Gott völlig umgewandelt. Auch Du bekommst ein neues Kleid, ein weißes Kleid. Du stehst mit Gott im ewigen Bund und Er wird Dich täglich segnen und für viele zum Segen setzen.

Lasst uns beten: Herr Jesus Christus, Du hörst alle Gebete, die jetzt zu Dir aufsteigen. HERR, schenke klare Bekehrungen und Wiedergeburten unter vielen Lesern. Amen.

Evangelist Josef Schmid