•  Klare Worte und gute Musik
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Versuchung I: In der Einsamkeit

Liebe Leserin, lieber Leser

Ungünstige Lebensumstände werden oft vom Teufel benutzt, um treue Kinder Gottes in harte Versuchungen zu führen. Dies geschieht nicht selten nach völliger Hingabe an den Herrn oder nach geistlichen Segnungen unter dem Wort Gottes in Gemeinschaft mit gläubigen Christen. Die Versuchungen setzen meistens in der Einsamkeit ein, wie es unser Herr Jesus Christus in überreichlichem Maß erlebt hat. Wir lesen das Wort Gottes nach Lukas-Evangelium Kapitel 4, Vers 1-2:

«Jesus aber, voll Heiligen Geistes, kam zurück vom Jordan und wurde vom Geist in die Wüste geführt und vierzig Tage lang von dem Teufel versucht.»

Unser Herr Jesus Christus wurde versucht gleich wie wir, doch blieb Er ohne Sünde, weil Er jede Versuchung des Teufels siegreich überwand. Darum versteht uns der Sohn Gottes in jeder Versuchung und bietet Seine unwiderrufliche Hilfe an. «Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde. Darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben» (Hebr. 4,15-16).

Voll Heiligen Geistes kam Jesus vom Jordan, wo sich nach Seiner Taufe der Himmel aufgetan und eine Stimme aus dem geöffneten Himmel gesagt hatte: «Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen.» (Luk. 3,22). Nun folgten vierzig Tage in der Wüste, in der Einöde und Einsamkeit. Wie oft folgen auch in unserem Leben nach segensreichen Stunden der geistlichen Erquickung und des himmlischen Segens, Tage des Leidens und Stunden harter Prüfung. Groß ist die Gefahr in solchen Momenten, dass wir an Gottes Gnade und Liebe zu zweifeln beginnen. Manche denken sogar, der Herr hätte sie verlassen und der Heilige Geist wäre für immer von ihnen gewichen. Der «Verkläger der Brüder» kann seine Versuchung so hart ansetzen, dass er die Vergebung der Sünden durch das Blut Jesu Christi in Frage stellt. Wenn Dich solche Gedanken quälen, blicke auf den Herrn Jesus Christus, den heiligen und reinen Sohn Gottes, der keine einzige Sünde je begangen hatte und dennoch vom Teufel versucht wurde gleichwie wir. Wenn Deine besten Freunde Dich nicht mehr verstehen, Dich verlassen und verurteilen würden, so darfst Du gewiss sein: unser Heiland liebt Dich und versteht Dich. Er kennt Deine Nöte und Versuchungen. Er weiß auch um Deine Einsamkeit. Sollte unsere Lage ausweglos erscheinen, so dürfen wir dennoch der Gegenwart unseres Herrn Jesus Christus sicher sein. Er ist unser Helfer in jeder Not. «Es ist dem HERRN nicht schwer, durch viel oder wenig zu helfen.» (1. Sam. 14,6)

Vom Geist in die Wüste geführt, wurde Jesus vierzig Tage lang vom Teufel versucht. Dies war eine lange, harte Zeit. Dort in der Wüste war der Menschensohn ganz allein. Niemand stand Ihm in dieser schweren Prüfung bei. Der Himmel schien verschlossen zu sein. Der Versucher, der Teufel, machte sich an Ihn heran. Aber als einziger hat der Sohn Gottes dem Versucher bis aufs Blut widerstanden und ist deshalb ohne Sünde geblieben. Am Kreuz hat Er Satan die Macht genommen und der Schlange den Kopf zertreten. Unser Herr Jesus Christus hat einen vollkommenen Sieg für Dich und mich vollbracht. Dieser über Alles erhabene Sieg hat Ihn aber alles gekostet. In großen Schmerzen und Qualen, von Gott verlassen, rief der Gekreuzigte aus: «Es ist vollbracht, und neigte das Haupt und verschied» (Joh. 19,30). Das hat der Sohn Gottes für Dich und mich getan, damit wir in der Versuchung weder fallen noch zugrunde gehen müssen, sondern in Ihm Sieg und ewiges Leben haben dürfen. Welch ein Gnadengeschenk! Unverdiente Gnade!

Im Gegensatz zum Herrn Jesus Christus in der Wüste, sind wir nie allein, wenn wir unser Leben dem Sohn Gottes gemäß der Bibel übergeben haben. Er umgibt uns mit Seiner beschützenden Liebe. «… ich will, spricht der HERR, eine feurige Mauer rings um sie her sein und will mich herrlich darin erweisen.» (Sach. 2,9). Größer als der Helfer ist die Not nicht, auch wenn Satan uns hart antastet. Er konnte dem Hiob alle Güter rauben, auch seine Kinder, seine Gesundheit und innere Festigkeit. Gott ließ ihn aber nicht im Stich, sondern stellte sich im Gegensatz zu den drei Freunden ganz eindeutig zu Seinem schwergeprüften Knecht Hiob. Verzweifle nicht, wenn Du in der Einsamkeit hart versucht wirst oder gar in Sünde gefallen bist. Komme mit gläubigem Herzen zum Herrn Jesus Christus, Deinem Erlöser. Er ruft auch Dir zu: «Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen» (Joh. 6,37).
Gott stellt sich ganz anders zum bußfertigen Sünder und zum angefochtenen Gläubigen als es die meisten religiösen Kreise tun. Wie schrecklich, wenn fleischlich gesinnte Gläubige sich anmaßen, andere zu kritisieren und zu richten, während Gott allein in die Herzen hinein sieht. Wie verworren auch Deine Lage sein mag, auch für Dich steht im 2. Petrusbrief 2,9 geschrieben:
«Der Herr weiß die Frommen aus der Versuchung zu erretten… »

oder im 1. Korintherbrief 10,13:
«Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr's ertragen könnt.»

Diese Zusicherungen Gottes gelten jedem Menschen in der Einsamkeit, der mit demütigem Herzen zum Herrn Jesus Christus kommt. Darum zögere nicht, gehe ins stille Kämmerlein, knie nieder und übergib Dein Leben für Zeit und Ewigkeit Deinem himmlischen Erlöser. Schütte Dein Herz im Gebet vor Deinem Heiland aus. Auch Du wirst erleben, wie der Herr Dich innerlich ruhig und zuversichtlich macht. Die äußeren Umstände mögen sich nicht sogleich ändern, aber jedes Kind Gottes erlebt die unmittelbare Gegenwart unseres Herrn Jesus Christus und das Erfülltwerden mit dem Heiligen Geist. Der Sohn Gottes will auch Deine Einsamkeit mit Seiner Herrlichkeit ausfüllen und Dir Sieg in der Versuchung schenken.

 

 

Versuchung II: In leiblichen Nöten

«Jesus aber, voll Heiligen Geistes, kam wieder von dem Jordan und ward vom Geist in die Wüste geführt. Und ward vierzig Tage lang von dem Teufel versucht. Und er aß nichts in diesen Tagen; und da sie ein Ende hatten, hungerte Ihn danach. Der Teufel aber sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so sprich zu dem Stein, dass er Brot werde. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht allein vom Brot, sondern von einem jeglichen Wort Gottes.» (Luk. 4,1-4)

Der Herr Jesus Christus war «gleichwie ein anderer Mensch und an Gebärden als ein Mensch erfunden» (Phil. 2,7) «jedoch ohne Sünde» (Hebr. 4,15). Er empfand Müdigkeit, Hunger, Durst, Hitze, Kälte, Schmerz genau wie Du und ich. Nach vierzig Tagen, ohne jegliches Essen, hungerte ihn. Sein Leib zeigte ein großes Bedürfnis nach Brot. Diese leibliche Not nützte der Teufel aus für eine besondere Versuchung. Herausfordernd wollte er den Sohn Gottes verführen: «Bist du Gottes Sohn, so sprich zu dem Stein, dass er Brot werde.» Dem Sohne Gottes wäre es ein Kleines gewesen, diesen Stein in Brot zu verwandeln. Warum hat Er dies jedoch nicht getan?

Unser Herr Jesus Christus hätte Seinen Hunger auf die einfachste Weise mit der Verwandlung eines Steines in Brot beheben können. Er befolgte aber diesen gut aussehenden Rat nicht, weil er vom Teufel kam. Kind Gottes, prüfe im Lichte der Heiligen Schrift, wo die gutgemeinten Ratschläge ihren Ursprung haben, beim Vater der Lüge, der sogar den Sohn Gottes mit frommen und listigen Worten versucht hatte, oder ob sie wirklich dem Worte Gottes entsprechen. Der Versucher hat seine Taktik seither nicht geändert. Auf verschiedene Art und Weise macht er sich an die Gläubigen heran. Der natürliche Mensch will allen körperlichen Leiden und Entbehrungen ausweichen. Darum sind nur wenige Christen zu einem biblischen Fasten bereit. Der Weg des geringsten Widerstandes ist meistens vom Feind eingeflüstert. So werden Kranken viele Ratschläge erteilt und allerlei Mittel unter frommer Tarnung angepriesen. Der leidensscheue Mensch fragt nicht lange nach deren Herkunft und begibt sich leicht unter einen satanischen Einfluss. Prüfe gut, wenn Dir in der Not Ratschläge erteilt werden: «denn er selbst, der Satan, verstellt sich zum Engel des Lichtes» (2. Kor. 11,14).

Entschieden antwortete der Sohn Gottes dem Verführer: Es steht geschrieben:
«Der Mensch lebt nicht allein vom Brot, sondern von einem jeglichen Wort Gottes.»

Nimm auch Du in der Versuchung diese entschiedene Haltung ein. Wer an den Sohn Gottes glaubt, folgt Seinem Beispiel. Prüfe alle gut aussehenden Hilfeangebote im Lichte der Heiligen Schrift. «Es steht geschrieben.» Wieviele Kinder Gottes begeben sich auf Anraten von Freunden in die Behandlung frommgetarnter Heiler, wie Christliche Wissenschaft und Magnetopathen oder verwenden zweifelhafte Gegenstände wie Amulette, Abschirmgeräte, neuerdings magische Armreife und Fettiche, und kommen dadurch unter den Bann des Teufels. Dann schwindet die innere Freudigkeit, das Gebetsleben wird nur noch zu einer Formsache und die Bibel verliert an Lebendigkeit. Viele auf solche Art am Leibe Geheilte werden schwermütig oder von einem unsauberen Geist besessen und fallen in schreckliche Gebundenheiten. Die katastrophale Zunahme von Drogensüchtigen steht in engem Zusammenhang mit dem Abfall vom Worte Gottes und der Zuwendung östlicher Religionen. «Der Mensch lebt nicht allein vom Brot.» Wir brauchen wohl die irdische Nahrung, aber dies ist nicht alles, «sondern ziehet an den Herrn Jesus Christus und wartet des Leibes, doch also, dass er nicht geil werde» (Röm. 13,14).

Ist in Deinem Leben der Herr Jesus Christus der Erste? Pflegst Du Deinen Leib nach Seinem Willen? Nicht in erster Linie die irdische Nahrung macht Deinen Leib gesund. In Sprüche 3 steht geschrieben: «Verlass dich auf den HErrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen. Dünke dich nicht, weise zu sein, sondern fürchte den HErrn und weiche vom Bösen Das wird deinem Leibe gesund sein und deine Gebein erquicken.»

Lieber Freund, so spricht der allmächtige HErr: «Der Mensch lebt nicht allein vom Brot, sondern von einem jegIichen Wort Gottes.» - Ob Du krank oder gesund bist, hungrig oder satt, Du brauchst das lebendige und unvergängliche Wort Gottes, um leben zu können. Wenn Du das Wort Gottes nicht täglich aufnimmst, wenn Deine stille Zeit zu kurz kommt, so fehlt Dir das wahre Leben. Bist Du mutlos und schwach, nimm das Wort Gottes - die Bibel - und lies es, auch Du wirst die Erfahrung machen, wie Du von einem jeglichen Wort Gottes lebst. Der HErr selber, der alle Gewalt im Himmel und auf Erden hat, redet zu uns. Die Liebe Gottes in Seinem Sohne, dem Herrn Jesus Christus, Seine Leiden und Sein Sterben für uns, Sein teures Blut, das uns reinigt von aller Sünde, ja der auferstandene und bald wiederkommende HErr macht unsere Seele frei und unser Herz neu und fröhlich und gibt auch dem schwachen Leibe so viel Kraft, wie gerade nötig ist. Widerstehe allen Versuchungen des Teufels. Falle vor Deinem Erlöser nieder und Du wirst leben - von einem jeglichen Wort Gottes.

Wir wollen beten: «Himmlischer Vater, wir danken Dir im Namen unseres hochgelobten Herrn Jesus Christus, dass wir Dein lebendiges und unvergängliches Wort, die Bibel, haben dürfen. Schenke doch Gnade, dass alle Leser von einem jeglichen Wort Gottes leben. HErr, segne und stärke jeden Leser und jede Leserin. Amen.»

Evangelist Josef Schmid