•  Klare Worte und gute Musik
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Zu zahlreich
(Gideon VII)

Liebe Leserin, lieber Leser

In der Regel hält sich der Mensch an Dimensionen, die völlig im Widerspruch des Denkens Gottes stehen. Bei Gott zählt nicht in erster Linie die Masse, sondern der einzelne Mensch. Gott sieht die heutige Christenheit ganz anders als viele Kirchen, Gemeinschaften oder Sekten es tun, die auf möglichst viele Mitglieder tendieren, auch wenn nur durchschnittlich 3-8% aktive Gläubige sind. Weltliche Maßstäbe werden mehr und mehr auch in Missionswerken angewendet. Oft steht anstelle der biblischen Verkündigung des Evangeliums die Propagierung der eigenen Sache oder Tätigkeit einzelner menschlicher Institutionen, um möglichst viele Gönner damit zu gewinnen. Die Bibel – das Wort Gottes - zeigt uns im Leben Gideons anschaulich, dass es nicht in erster Linie auf die große Masse ankommt, sondern Gott tut Sein Werk mit von Ihm auserwählten Werkzeugen. Im Buch der Richter Kapitel 7, Vers 2-3 lesen wir:

“Der HERR aber sprach zu Gideon: Zu zahlreich ist das Volk, das bei dir ist, als dass ich Midian in seine Hände geben sollte; Israel könnte sich rühmen wider mich und sagen: Meine Hand hat mich errettet. So lass nun ausrufen vor den Ohren des Volks: Wer ängstlich und verzagt ist, der kehre um. So sichtete sie Gideon. Da kehrten vom Kriegsvolk zweiundzwanzigtausend um, so dass nur zehntausend übrig blieben. Und der HERR sprach zu Gideon: Das Volk ist noch zu zahlreich...“

Auf Gideons Aufruf kamen zweiunddreißigtausend Mann, um den gefährlichen Feind zu bekämpfen. Musste ein solch großes Echo nicht eine große Ermunterung für Gideon und ein Beweis für Gottes Wirken sein? Ganz gewiss, der HERR selber hatte die vielen Herzen zum Kommen bewegt. Doch der vom Heiligen Geist erfüllte Gideon wurde dadurch nicht selbstsicher. Er hörte weiterhin auf Gottes Stimme und hatte ein gehorsames Herz. Segenszeiten sind für manche Kinder Gottes gefährlicher als Zeiten harter Prüfungen. Wie rasch lässt sich der Mensch vom äußeren Erfolg blenden, stützt sich auf große Zahlen und sieht auf die zujubelnde Volksmenge. Die Bibel sagt: “Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt er Gnade“ (1. Petr. 5,5). Gideon blieb demütig, auch als zweiunddreißigtausend Mann seinem Ruf folgten. Darum konnte ihn Gott weiterführen und den ganzen Sieg schenken.

“Der HERR aber sprach zu Gideon: Zu zahlreich ist das Volk, das bei dir ist.“ Zu zahlreich? Waren doch die Midianiter weit zahlreicher und besser ausgerüstet als Gideon und seine Freiwilligen. Aus drei Gründen waren die Männer mit Gideon zu zahlreich:

  1. Gott wollte selber den Feind besiegen. Dies gilt auch für Dich und mich. Unser Herr Jesus Christus hat am Kreuz einen vollkommenen Sieg vollbracht. Mit Seiner Auferstehung hat Er auch dem letzten Feind, dem Tod, die Macht genommen. Unser himmlischer König zur Rechten Gottes hat alle Gewalt im Himmel und auf Erden (Matth. 28,20). “Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth“ (Sach.4,6). Viele Christen mühen sich unnötig ab durch Sichsorgen und Selbermachenwollen, weil sie zu sehr das irdische Sichtbare vor Augen haben und dadurch zu wenig auf die Stimme des HERRN hören, um völlig Ihm vertrauen zu können. Liebe Mitstreiter Jesu Christi, lasst uns gemeinsam den Sieg Jesu Christi aller Welt verkünden und im schwierigen Alltag selber daran festhalten. “Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein? welcher auch seines eigenen Sohnes nicht hat verschont, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben: wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?" (Röm.8,31-32).
  2. Gideons Leute waren zu zahlreich, weil Gott wusste, dass sich die Menschen allzuleicht rühmen und nicht dem HERRN allein die Ehre geben. Wie oft wird doch auch in der Evangelisationsarbeit zu sehr das menschliche Wirken in den Mittelpunkt gesetzt. Wenn wir uns voll und ganz für die Errettung kostbarer Seelen einsetzen, so tun wir nicht eine besondere Tat, sondern erfüllen nur den Auftrag unseres Herrn Jesus Christus. Welch ein Vorrecht, dass Er uns zu solchem Dienst erwählt hat. Nicht klar genug können wir uns und allen Gläubigen einprägen: “Gebt unserm Gott allein die Ehre“ (5. Mose 32,3). Gott sagte zu Gideon: “Israel könnte sich rühmen wider mich und sagen: Meine Hand hat mich errettet.“ Gott ruft uns zu anhaltendem Gebet auf; aber wehe, wenn wir unserem Beten statt dem himmlischen Helfer die Ehre geben. Auch sollen wir uns in völliger Hingabe ganz im Dienst des Herrn Jesus Christus einsetzen, aber wehe, wenn wir wegen der vielen Arbeit keine Zeit für Stille mit dem HERRN finden. Viele aktive Gläubige rühmen sich unbewusst wider den allmächtigen Gott, wenn sie wie Martha meinen, sie würden allein dem HERRN dienen (Luk.. 10,38-42). Menschen, die nicht Gott allein die Ehre geben, haben ein spezielles Verhalten, wenn große Gefahr droht. Und somit kommen wir zum weitern Grund, warum nach Gottes Feststellung die Leute mit Gideon zu zahlreich waren, nämlich:
  3. Gott ließ Gideon ausrufen: “Wer ängstlich und verzagt ist, der kehre um. So sichtete sie Gideon. Da kehrten vom Kriegsvolk zweiundzwanzigtausend um, sodass nur zehntausend übrigblieben.“ Mehr als zwei Drittel der Männer, die Gideons Ruf gefolgt waren, waren ängstlich und verzagt. Der Prozentsatz der ängstlichen Gläubigen ist heute weit höher, wenn es um ein klares Bekennen des Herrn Jesus Christus geht. Ängstlichkeit und Verzagtheit müssen weichen, wenn wir unser Eigenleben und unsere Ichliebe und unsere Selbstgefälligkeit in den Tod Christi geben. In Offenbarung 21,8 finden wir die “feigen Verleugner“ Christi im Endgericht im Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt, “das ist der zweite Tod“. Ängstliche und Verzagte sind in Prüfungszeiten kampfesunfähig und verstecken sich, in Segenszeiten dagegen drängen sie sich nach vorn und wollen Gott die Ehre rauben.


Liebe Leserin, lieber Leser, wenn Du ängstlich und verzagt bist, komme jetzt zu Deinem Erlöser unserem Herrn Jesus Christus, der am Kreuz für Deine und meine Sünden Sein Blut vergossen und einen vollkommenen Sieg errungen hat. Im Herrn Jesus Christus darfst auch Du völlige Befreiung von drückender Angst und quälender Verzagtheit erleben. Gott will auch Dir das ewige Leben schenken. - Vielleicht zählst Du Dich jedoch schon seit Jahren zu den Kindern Gottes und bist dennoch ängstlich und verzagt. Du bist kampfesuntüchtig und erliegst den listigen Anläufen des Feindes. Beuge auch Du jetzt Deine Knie vor dem gekreuzigten und auferstandenen Sohn Gottes und bitte Ihn um göttliche Erleuchtung, damit verborgene Sünden ans Licht kommen und Du Dein ungekreuzigtes Ich endlich dorthin bringst, wo es hingehört, damit der Heilige Geist Dich erfüllen kann. Auch Du brauchst Jesus, ja wir alle brauchen Jesus. Darum zögere nicht, komme zu Deinem Erlöser. Er macht auch Dich augenblicklich ganz frei von Ängstlichkeit und Verzagtheit. Nun kannst Du Dich von Herzen freuen auf das baldige Kommen des Sohnes Gottes in Kraft und Herrlichkeit.

 

 

Gott trifft selbst die Wahl
(Gideon VIII)

Es ist nicht immer leicht, die richtige Wahl zu treffen. Junge Leute haben Mühe, bis sie die Wahl eines Ehepartners getroffen haben. Auch die Wahl von Mitarbeitern in einem Betrieb oder die Wahl eines Pfarrers, Predigers oder Lehrers kann für die Verantwortlichen schwer fallen. Viele Menschen werden lange hin- und hergeworfen, wenn sie eine Wahl treffen müssen. Die Bibel zeigt uns einen besseren Weg, der allerdings nur für wiedergeborene Christen gilt, die sich vorbehaltlos dem Wort und Willen Gottes unterstellen. Auch Dich will unser Herr Jesus Christus täglich führen und Dir helfen in jeder Entscheidung des Alltags. Wie dies praktisch geschieht finden wir bei Gideon. Wir lesen das Wort Gottes im Buch der Richter, Kapitel 7, Vers 4-7:

“Und der HERR sprach zu Gideon: Das Volk ist noch zu zahlreich. Führe sie hinab ans Wasser; dort will ich sie dir sichten. Und von wem ich dir sagen werde, dass er mit dir ziehen soll, der soll mit dir ziehen; von wem ich aber sagen werde, dass er nicht mit dir ziehen soll‚ der soll nicht mitziehen. Und er führte das Volk hinab ans Wasser. Und der Herr sprach zu Gideon: Wer mit seiner Zunge Wasser leckt‚ wie ein Hund leckt‚ den stelle besonders; ebenso, wer niederkniet‚ um zu trinken. Da war die Zahl derer, die geleckt hatten, dreihundert Mann. Alles übrige Volk hatte kniend getrunken aus der Hand zum Mund. Und der Herr sprach zu Gideon: Durch die dreihundert Mann, die geleckt haben, will ich euch erretten.“

Dreimal lesen wir in diesem Text: “Und der HERR sprach zu Gideon.“ Gideon hatte offene Ohren und ein gehorsames Herz für das Wort des HERRN‚ darum redete Gott mit ihm und gab ihm klare Wegweisung für das ganze Vorgehen. Weder die große Übermacht des Feindes, noch die zweiundzwanzigtausend Ängstlichen und Verzagten, die von Gott ausgeschieden wurden‚ konnten Gideon vom gehorsamen. Aufmerken auf die Stimme Gottes abhalten. Wieviel Gläubige lassen sich durch die Macht des Feindes oder die Boshaftigkeit gottloser Menschen einschüchtern und vom Weg des Glaubensgehorsams abbringen. Manche Christen sind verzagt und von einer Angstpsychose angesteckt, als ob es keinen göttlichen Retter gäbe. Der wirklich Gläubige wird gerade im Schmelztiegel der Läuterung im Glauben an den Herrn Jesus Christus gefestigt. Wer sich vom Heiligen Geist leiten und erfüllen lässt, wird von Gott in jeder Lebenslage klar geführt. Kannst Du den Weg Gottes klar erkennen, oder wirst Du wie eine Meereswoge vom Wind hin- und hergetrieben?

Nachdem zweidrittel der Mannschaft Gideons von Gott ausgeschieden worden war, sagte der Herr; “Das Volk ist noch zu zahlreich. Führe sie hinab ans Wasser; dort will ich sie dir sichten.“ Gott selber wollte die Wahl der Männer treffen und auch deren Anzahl bestimmen. Je mehr wir im Dienst des Herrn stehen, umso mehr erkennen wir unsere völlige Abhängigkeit von unserem Herrn Jesus Christus, der auch zu Dir und mir spricht: “Wer in mir bleibt und ich in ihn, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun“ (Joh. 15,5). Kannst Du noch ohne den Herrn Jesus Christus leben, oder triffst Du Deine alltäglichen Entscheidungen mit Ihn? Wenn wir ihm nachfolgen, gehen wir sicher, auch in Zeiten schwerer Prüfungen. Was Dich jetzt auch beschäftigen mag, Du darfst mit allen Deinen Anliegen zum Herrn Jesus Christus kommen. Lege Dein Leben mit allen Problemen in Seine mächtige Hand. Komme mit aller Deiner Sünde, auch mit dem Unglauben, unters Kreuz und lass Dich durch das Blut Jesu Christi reinigen. Gott lässt Seine Kinder niemals im Stich. Der HERR ist auch Dir gerade jetzt nahe. Kreise nicht mehr länger um Dich selbst. Blicke auf Jesum und Sein Licht, alles andere hilft Dir nicht.

Nicht Gideon hatte die Wahl seiner Mitkämpfer zu treffen. Gott selber sichtete die Mannschaft. Ganz klar sagte der HERR zu Gideon: “Und von wem ich dir sagen werde, dass er mit dir ziehen soll, der soll mit dir ziehen …“ Unser himmlischer Meister führt auch heute jene Menschen durch den Heiligen Geist zusammen, die Er im gemeinsamen Dienst haben will. Es ist kein Zufall, dass Du jetzt diese Botschaft liest. Bist Du bereit, Gottes Willen anzunehmen und in der Verbreitung des Evangeliums mitzuhelfen? Wenn der Herr Dich ruft, dann gibt Er Dir auch Kraft und Gnade zu allen Seinen Aufträgen; denn, "treu ist er, der euch ruft; Er wird‘s auch tun" (1. Thess. 5,24). Wer der göttlichen Berufung gehorsam ist, erlebt die Hilfe des HERRN in jeder Lebenslage und an allen Orten gemäß der Verheißung unseres Herrn Jesus Christus: "Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende." (Matth. 28,20).

Gideon führte die Aufträge Gottes in absolutem Glaubensgehorsam durch. “Und er führte das Volk hinab ans Wasser.“ Dort am Wasser traf der Herr die letzte Wahl Seiner Diener. Die meisten knie-ten nieder und tranken aus der Hand zum Mund. Nur dreihundert Mann warfen sich zu Boden und leckten das Wasser, wie ein Hund leckt. “Und der HERR sprach zu Gideon: Durch die dreihundert Mann, die geleckt haben, will ich euch erretten." Es ist nicht anzunehmen, dass diese dreihundert Männer aus Gewohnheit das Wasser auf diese Weise tranken. Gott selber veranlasste den Einzelnen zum entsprechenden Verhalten. Damit erfüllte der Herr Sein Versprechen an Gideon: "Dort will ich sie dir sichten." Die dreihundert von Gott auserwählten Männer zur Errettung Israels aus der Hand des übermächtigen Feindes haben sich im Gegensatz zu den übrigen neuntausendsiebenhundert völlig zu Boden geworfen.

Bist Du bereit, den Weg der absoluten Demütigung zu gehen? Gideon bekam die Antwort dort am Wasser. Vielleicht bist Du noch nicht dort am Wasser gewesen. Wir lesen hierüber mehr in Römerbrief 6,4: “So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln.“ Unser Herr Jesus Christus sieht zutiefst in unsere Herzen hinein. Er kennt auch jetzt Deine Gedanken.

Liebe Leserin, lieber Leser, bist Du bereit, Dein Ichleben ganz in den Tod Jesu zu geben, wie dies durch völliges Untertauchen in der Taufe sichtbar ausgedrückt wird, oder hast Du den Eindruck, dass das Wort Gottes nicht mehr in allen Dingen wörtlich genommen werden könne? Gott selber trifft die Wahl auch am Tag der Entrückung, wenn unser Herr Jesus Christus in Kraft und Herrlichkeit wiederkommen wird. Wärst Du jetzt bereit dazu? Ist Dein Leben mit Gott wirklich in Ordnung? Die größte Kirche oder Gemeinschaft mit den besten biblischen Grundsätzen nützen Dir gar nichts, wenn Du nicht in völliger Beugung und mit vorbehaltlosem Gehorsam Dein Leben ganz dem Herrn Jesus Christus für Zeit und Ewigkeit auslieferst und Dein Leben gemäß der Bibel - dem Wort Gottes - ausrichtest. Auch Du brauchst Jesus Er ruft Dich jetzt. Übergib Dich Ihm ganz, nur dann zählst Du zu den Auserwählten Jesu Christi.

Lasst uns stille werden zum Gebet: «Herr Jesus Christus, Du kennst jedes Herz, das jetzt durch Dein Wort und Deinen Heiligen Geist bewegt ist. Wir bitten Dich um klare Entscheidungen für Dich. Segne jeden Hörer und jede Hörerin. Amen.»

Evangelist Josef Schmid