•  Klare Worte und gute Musik
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Elia: Der gute Hirte (13)

Liebe Leserin, lieber Leser

Unser Herr Jesus Christus ist der gute Hirte. Er geht dem verirrten Schaf nach, bis Er es findet. Wer Eigentum Jesu Christi ist, erlebt immer und immer wieder, wie gnädig und treu der HERR ist und wie sich Sein Wort bestätigt:

«Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der mir sie gegeben hat, ist grösser als alles, und niemand kann sie aus des Vaters Hand reißen» (Joh. 10,27-28).

Wenn Du Dich zum Sohne Gottes bekehrt hast, wird Er Dich fest in Seiner Hand halten. Solltest Du gar wie Elia lebensmüde sein, so gibt der HERR Dich dennoch nicht auf. Er sucht Dich, lass Dich heute von Ihm finden. Noch ist Gnadenzeit auch für Dich. Der Herr Jesus Christus will Dir begegnen, Dich von aller Sünde reinigen und Dich mit neuer Kraft für den Lebensweg erfüllen. Gott begegnete in Seiner Liebe und Treue dem lebensmüden Elia, als er unter einem Wacholderstrauch weit in der Wüste ganz allein einschlief. Wir lesen Gottes Wort in 1. Könige Kapitel 19, Vers 5-8:

«Und er legte sich hin und schlief unter dem Wacholder. Und siehe, ein Engel rührte ihn an und sprach zu Ihm: Steh auf und iss! Und er sah sich um, und siehe, zu seinen Häupten lag ein geröstetes Brot und ein Krug mit Wasser. Und als er gegessen und getrunken hatte, legte er sich wieder schlafen. Und der Engel des HERRN kam zum zweitenmal wieder und rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir. Und er stand auf und aß und trank und ging durch die Kraft der Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Berg Gottes, dem Horeb.»

Gott ließ Seinen Diener nicht allein in der Wüste. Ein Engel des HERRN weckte ihn auf und sagte zu ihm: «Steh auf und iss!» Möchten doch diese Worte alle Entmutigten und Lebensmüden erreichen. Gott will nicht, dass wir darniederliegen, als hätten wir keinen Heiland. Steh auf und iss! Der HERR hatte dem Elia eine Mahlzeit bereitet: geröstetes Brot und Wasser. Elia war durch die lange Reise und die innere Not auch körperlich erschöpft und heruntergekommen. Gott weiß am besten, was Sein Kind bedarf. Elia war derart mitgenommen und körperlich und seelisch angefochten, dass er vorerst eine Stärkung nötig hatte. Kaum hatte er aber gegessen, schlief er wieder ein. Eine starke körperliche Übermüdung bei Kindern Gottes ist oft die Ursache von Angstzuständen und Entmutigung. Elia hatte doch anstrengende Tage hinter sich. Zuerst machte er den weiten Weg von Zarpath nach dem Karmel. Dazu kam die Auseinandersetzung mit Ahab und anschließend der geistliche Einsatz auf dem Karmel. Dann der mühsame Weg in die Wüste. Gott sieht auch Deinen Zustand und alles, was Du an Schwerem erlebt hast.

Der HERR ist gerecht und hilft Seinen schwergeprüften Kindern wieder auf. Vertraue ganz dem Herrn Jesus Christus. Er gibt Dir auch heute, was Du für Leib und Seele nötig hast. «Und der Engel des HERRN kam zum zweiten Mal wieder und rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss!» Gott ließ den Elia nicht mehr weiter schlafen. Jeder lebensmüde und  entmutigte Mensch neigt zum Schlafen zur ungewohnten Zeit, währenddem nachts Unruhe und Schlaflosigkeit herrschen. Gott war gegen Elia  unnachgiebig. Er wollte ihn ganz zum Ziel führen. Trotz dem inneren Tiefstand gehorchte Elia der Stimme des Engels. Willst Du den Herrn Jesus Christus als Helfer erleben, musst Du auf Seine Weisung Deine eigenen Ansichten, die Du für Dich gut wähnst, aufgeben. Weckt Dich der HERR aus dem Schlaf, so klage nicht über die Schlaflosigkeit. Führt Er Dich aus der übermäßigen Betriebsamkeit in die Stille, vielleicht durch eine Krankheit, widersetze Dich nicht, sondern lege Dich ganz bewusst in die Hände Jesu. Er weiß, was Du nötig hast und was für Dich gut und heilsam ist. Gott macht keine Fehler. Er nimmt sich Seiner Kinder voll und ganz an. Im Herrn Jesus Christus sind wir geborgen.

Weiter sagte der Engel zu Elia: «Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir.» Elia fühlte sich am Ende seines Lebens, während Gott für Seinen Diener noch große Aufträge bereit hielt. Die Bibel sagt:

«Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR, sondern soviel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken» (Jes. 55,8-9).

Gottes Wege sind für uns Menschen oft unverständlich. Er führt durch Tiefen und Höhen. Er durchkreuzt unsere frommen Pläne, gibt uns aber neue Aufträge, wenn wir gedemütigt und innerlich zerbrochen sind.

«HERR, wie sind deine Werke so groß! Deine Gedanken sind sehr tief» (Ps. 92,6).

Elia gehorchte den Worten des Engels, stand auf, aß und trank «und ging durch die Kraft der Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Berg Gottes, dem Horeb.» Mit neuer Kraft ging Elia wieder den Weg des Gehorsams. Gottes Speise machte ihn für diese übermenschliche Leistung fähig. Hätte Elia nicht davon gegessen, hätte er ein schreckliches Ende genommen. Fühlst Du Dich müde und erschöpft auf dem Lebensweg, so höre die Worte unseres Herrn Jesus Christus:

«Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten» (Joh. 6,35). «Mein Fleisch ist die wahre Speise, und mein Blut ist der wahre Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm ... Dies ist das Brot, das vom Himmel gekommen ist» (Joh. 6,55-56.58).
«Der Geist ist‘s, der lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben» (Joh. 6,63).

Nimm den Sohn Gottes in Dein Herz auf und lies täglich die Bibel, das Wort Gottes. Dies ist die von Gott gegebene Nahrung, die uns neue Kraft verleiht. Dank der göttlichen Nahrung konnte Elia den Berg Gottes erreichen. Nur wenn wir im Herrn Jesus Christus bleiben, Sein Fleisch essen und Sein Blut trinken, erreichen wir die ewige Herrlichkeit. Es liegt nicht in Seinem Willen, dass Du mutlos darniederliegst. Der HERR will auch Dich brauchen, damit suchende Seelen die Erlösung durch das Blut Jesu erfahren und erleben.


Elia: Durch Leiden zur Herrlichkeit (14)

Der Prophet Elia kam durch die Kraft der Speise, die ihm Gott gegeben hatte nach vierzig Tagen und Nächten zum Berg Gottes in eine Höhle. Er war immer noch entmutigt und in Angst gehüllt, weil man ihn töten wollte. Gott lässt aber Seinen Diener nicht allein. Hören wir Gottes Wort nach 1. Könige Kapitel 19 Vers 11-13:

«Der Herr sprach: Geh heraus und tritt hin auf den Berg vor dem Herrn! Und siehe, der Herr wird vorübergehen, Und ein großer, starker Wind, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, kam vor dem Herrn her; der Herr aber war nicht im Winde. Nach dem Winde aber kam ein Erdbeben; aber der Herr war nicht im Erdbeben. Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der Herr war nicht im Feuer. Und nach dem Feuer kam ein stilles sanftes Sausen. Als das Elia hörte, verhüllte er sein Antlitz mit seinem Mantel und ging hinaus und trat in den Eingang der Höhle. Und siehe, da kam eine Stimme zu ihm und sprach: Was hast du hier zu tun, Elia?»

Elia war durch Gottes Führung dort angelangt, wo der Herr mit ihm in aller Stille reden konnte. Bis anhin handelte Elia auf das Wort des Herrn oder auf die Anweisung eines Engels. Nun will Gott sich ihm in noch größerer Weise offenbaren und Seinen Diener mit großer Kraft und neuen Aufträgen ausrüsten. Wie wichtig ist es doch, dass der Herr sich Seiner Kinder immer wieder aufs Neue annimmt und der Kontakt mit dem Herrn Jesus Christus immer inniger und fester werden darf. Nöte und Schwierigkeiten sind hierfür nicht Hindernisse, sondern sogar erforderlich. Selbstsichere Gläubige stehen in Gefahr, nur eine in Theorie fundierte Verbindung mit Gott zu haben. Von einer klaren Leitung durch den Heiligen Geist kann dann nicht die Rede sein. Gemäß der Bibel wohnt aber Gott «bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf dass ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen», spricht der Herr. Wenn Du jetzt zusammengebrochen, gedemütigt und zerschlagen darniederliegst, so will Dir der Herr begegnen. Werde innerlich ganz stille. Lege alles Hadern ab und bemitleide Dich nicht selbst. Sei bereit auf Gottes Wort zu hören. Du wirst reichen Segen empfangen. Wie verpfuscht Dein Leben zu sein scheint, unser Herr Jesus Christus will Dich für Seinen Dienst ausrüsten und brauchen. ER will Dir heute begegnen und Dein Leben neu machen.

Dreimal heißt es im Text: «...Aber der Herr war nicht im Wind. ...Aber der Herr war nicht im Erdbeben. ...Aber der Herr war nicht im Feuer.» Und doch gingen diese Vorgänge dem Erscheinen Gottes voraus. Sie haben auch für uns eine wichtige Bedeutung.

  1. «Ein großer, starker Wind, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach.» Mit unheimlicher Wucht fegte dieser Wind über den Berg Horeb. Elia war ganz allein in einer Höhle. Hätte er sich heraus gewagt, wäre er umgekommen. Dieser mächtige Wind erinnert uns an unsere Vergänglichkeit. «Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Felde; wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da, und ihre Stätte kennet sie nicht mehr. Die Gnade aber des Herrn währt von Ewigkeit zu Ewigkeit über denen, die ihn fürchten...» (Psalm 103, 15-17). Der große starke Wind ging vor dem Herrn , «Der Herr war aber nicht im Wind.» Lebensstürme und harte Prüfungszeiten gehen meistens einer tieferen Begegnung mit dem Herrn voraus. Darum lasst uns wie Elia stille ausharren und warten, bis der Sturm vorbei ist. Gott will uns damit uns Vergänglichkeit zeigen und uns auf das Ewige ausrichten. Auch Du darfst wissen, dass jeder Sturm, wie stark und heftig er auch sein mag, an Dir vorübergeht, wenn Du dort ausharrst, wo der Herr Dich hingestellt hat.

  2. «Nach dem Wind aber kam ein Erdbeben; aber der Herr war nicht im Erdbeben...» Die Bibel zeigt uns an verschiedenen Stellen, dass große Erdbeben dem Kommen des Herrn vorausgehen. Wenn die Erde bebt und zittert geraten die Menschen in große Panik. In Sacharja 14, 5 lesen wir: «Und ihr werdet fliehen wie ihr vorzeiten geflohen seid vor dem Erdbeben zur Zeit Usias... Da wird dann kommen der Herr, mein Gott, und alle Heiligen mit ihm.» Als der Sohn Gottes am Kreuz für alle Sünde der Welt starb, erbebte die Erde, dass sich die Gräber auftaten (Matth.27,52). Der Auferstehung Jesu Christi am Ostermorgen ging ein Erdbeben voraus. Häufiger werdende Erdbeben sind Zeichen der baldigen Wiederkunft Jesu Christi. Wer den Sohn Gottes als Erlöser und Herrn erleben will, muss wegen seiner Sünde innerlich zuvor erschüttert werden und in tiefe Furcht vor dem lebendigen und heiligen Gott und Seiner Macht geraten.

  3. «Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer...» Feuer bedeutet Gericht Gottes und die damit verbundene Läuterung und Reinigung. In Hesekiel 39,6 spricht der Herr: «Ich will Feuer werfen auf Magog und auf die Bewohner der Inseln...und sie sollen erfahren, dass ich der Herr bin.» «Unser Gott st ein verzehrend Feuer» (Hebr. 12,29). Vor ihm kann gar nichts bestehen, was nicht eindeutig nach Seinem Willen im Namen Jesu getan wurde, «denn er ist wie das Feuer eines Schmelzers und wie die Lauge eines Wäschers. Er wird sitzen und schmelzen und das Silber reinigen» (Mal.3, 2-3). Vor Seiner Wiederkunft wird der Herr Jesus Christus Seine Macht vom Himmel in Feuerflammen offenbaren (2. Thess. 1,7). Alle unsere Werke werden durchs Feuer geprüft werden: «So wird eines jeglichen Werk offenbar werden; der Tag wird‘s klar machen. Denn mit Feuer wird er sich offenbaren und welcherlei eines jeglichen Werk sei, wird das Feuer bewähren» (1. Kor. 3,13). Wie Elia in jener Höhle, so müssen Du und ich vor einer tieferen Begegnung mit dem Herrn immer wieder durchs Feuer geläutert werden. «Aber der Herr war nicht im Feuer.» Wenn Du durch den Schmelztiegel des Leidens geführt wirst, darfst Du wissen, dass dies nicht das Letzte ist. Der Herr der Herrlichkeit wird sich Dir hierauf offenbaren.


Nach harten Lebensstürmen und schweren Erschütterungen, gefolgt von der Hitze des Leidens wird auch für Dich eine ruhige, gesegnete Zeit folgen, wenn Du wie Elia ausharret bis der Herr Jesus Christus zu Dir redet. Er wird sich Dir als Heiland und Helfer zeigen und Dich mit Seinem Heiligen Geist erfüllen. Dies kann gerade jetzt geschehen, wenn Du stille wirst und im Gebet Dein Leben dem Sohne Gottes, der auch Dich am Kreuz mit Seinem Blut teuer erkauft hat, für Zeit und Ewigkeit vorbehaltlos übergibst. Gott will auch an Dir ein Wunder tun und Dich in Seinem Dienst brauchen.

Wir werden stille zum Gebet: «Herr Jesus Christus wir danken für Deine Erlösung am Kreuz. Du gibst Frieden und das ewige Leben jedem, der jetzt Deinen Namen anruft. Herr schenke klare Entscheidungen für Dich. Stärke alle Müden und Schwachen, begegne jenen, die in Not und Leiden Deiner harren. Herr segne alle, die jetzt mit uns im Gebet vereint sind. Amen.»

Evangelist Josef Schmid