•  Klare Worte und gute Musik
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Elia: So antwortet Gott (15)

Liebe Leserin, lieber Leser

Schwere Erlebnisse oder außerordentliche Gefahren können einen Menschen Tag und Nacht beschäftigen. Auch Kinder Gottes können für kürzere oder längere Dauer von Ereignissen derart gefangen sein, dass sie in tiefe Umnachtung geraten und keinen Ausweg mehr sehen. Solche Zustände werden oft verschlimmert, wenn Mitchristen in Härte urteilen. Wie auch deine Lage sein mag, das Wort Gottes gibt Dir heute die helfende Antwort. Es liegt nicht im Willen Gottes, dass Du verzweifelst und Dich ständig kränkst. Unser Herr Jesu Christus gibt auch Dir ein freudiges Herz, neue Zuversicht und göttliche Kraft. Die Bibel sagt:

«Elia war ein Mensch gleichwie wir.»

Auch er ging durch unerforschliche Tiefen. In der Wüste unter dem Wacholder wie am Berge Gottes verfolgte ihn dasselbe Problem, das ihm allen Lebensmut und die Freude am Dienst genommen hatte. Als nach dem felsenzerreisenden Wind, dem Erdbeben und dem unheimlichen Feuer ein «stilles, sanftes Sausen» folgte, verhüllte Elia mit dem Mantel sein Angesicht und wagte sich hervor zum Eingang der Höhle.  Dann lesen wir in 1.Könige Kapitel 19 Vers 13-18:

«Und siehe, da kam eine Stimme zu ihm und sprach: Was hast du hier zu tun Elia? Er sprach: Ich habe für den HERRN, den Gott Zebaoth, geeifert; denn Israel hat deinen Bund verlassen, deine Altäre zerbrochen, deine Propheten mit dem Schwert getötet und ich bin allein übrig geblieben, und sie trachten danach, dass sie mir das Leben nehmen. Aber der HERR sprach zu ihm: Geh wieder deines Weges durch die Wüste nach Damaskus und geh hinein und salbe Hasael zum König über Aram und Jehu, den Sohn Nimschis, zum König über Israel und Elisa, den Sohn Schafats, von Abel-Mehola zum Propheten an deiner statt. Und es soll geschehen: Wer dem Schwert Hasaels entrinnt, den soll Jehu töten, und wer dem Schwert Jehus entrinnt, den soll Elisa töten. Und ich will übrig lassen siebentausend in Israel, alle Knie, die sich nicht gebeugt haben vor Baal, und jeden Mund, der ihn nicht geküsst hat.»

Zum zweiten Mal fragte Gott den entmutigten Elia: «Was hast du hier zu tun, Elia?» Dies war nicht ein leiser Vorwurf; Gott wollte vielmehr seinem lebensmüden Diener zeigen, dass er vor dem Herrn sein Herz ausschütten dürfe. Auch Du darfst mit allen Deinen Problemen zum Herrn Jesus Christus kommen. Er versteht Dich voll und ganz und will Dir helfen. Schütte Dein Herz vor Deinem Heiland im Gebet aus. Er sieht Deine Tränen und Deine Ausweglosigkeit. Am Kreuz von Golgatha hat der Sohn Gottes für unsere Sünden gelitten und gerufen: «Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?» (Matth. 27,46) Es gibt keine Versuchung und kein Leid, die der Herr Jesus Christus nicht mitgemacht hätte. Darum kann er seine Kinder in jeder Lebenslage verstehen. Kein Mensch kann Dich richtig verstehen, auch der beste Seelsorger nicht. Aber der Sohn Gottes versteht Dich. Darum zögere nicht, schütte Dein Herz noch heute aus, klage Ihm alles, was Dich kränkt, bringe Ihm vor, was Dich erschüttert und bewegt, und bekenne Ihm alle Deine Sünden, die Dich bedrücken. Elia hatte für den Herrn geeifert. Sein Dienst wurde von Gott auch wunderbar bestätigt. Doch plötzlich sah er nicht die erwartete Frucht seines Dienstes. Nach dem herrlichen Sieg auf dem Karmel musste er vor Isebel fliehen, weil sie ihn töten wollte. Wäre nicht jetzt der Moment gewesen, das Volk Gottes Nach seiner Umkehr weiter zu betreuen und im Glauben an den Herrn zu festigen?

Manche Diener Gottes sind schon durch ähnliche Nöte gegangen. Als die Arbeit unter dem sichtbaren Segen Gottes stand, kam eine Verfolgung oder andere Hindernisse, die den jahrelangen selbstlosen Einsatz als unfruchtbar erscheinen ließen. Welch eine Gnade, dass wir auch diese Not vor den Herrn bringen dürfen. Vielleicht hast Du alles daran gesetzt, um Deine Kinder im Herrn zu erziehen. Doch plötzlich kehren sie Gott den Rücken und frönen der Welt. Auch diese Not darfst Du dem Sohne Gottes sagen. Wenn Dich trotz Deines vollen Arbeitseinsatzes finanzielle Nöte Tag und Nacht beschäftigen, bringe sie im Gebet vor den Herrn. Schwere Enttäuschungen durch Deinen Ehepartner oder durch die besten Freunde können unser ganzes Denken gefangen nehmen. Wenn Unrecht, Verleumdung über uns gekommen sind, als wären wir fürs ganze leben gestempelt, so kann uns dies, wo wir hingehen, verfolgen und die ruhe rauben. Alles, ja gar alles, was uns anhaftet und das Herz beschwert, dürfen wir vor dem Herrn Jesus ausbreiten. Vielleicht wurde Dir jäh ein lieber Mitmensch für immer entrissen. Klage Dein Leid Deinem Heiland, der die Auferstehung und das Leben ist. Was auch Dein Herz kränkt, sage es Jesus. Er ist Dein Bruder und Freund.
Elia bekannte Gott auch seine Angst, weil man ihm nach dem Leben trachtete. Dem Herrn Jesus Christus darfst auch Du Dich zeigen, wie Du bist und wie es Dir zumute ist. Die meisten Menschen haben es mit der Angst zu tun, geben es aber aus Prestigegründen nicht offen zu. Unser Herr Jesus Christus sagte zu seinen Jüngern:

«In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden» (Joh. 16,31).

Als Elia dem Herrn seine unüberwindbare Not geklagt hatte, sprach Gott: «Geh wieder deines Weges durch die Wüste nach Damaskus...» Sonderbar, Gott geht gar nicht näher auf das Klagelied Elias ein. Er gibt ihm keine bemitleidende, tröstende Worte, nicht einmal die Zusicherung, dass ihm nichts geschehen werde. Gottes Antworten auf unsere Gebete sind meistens ganz anders, als wir es uns vorstellen. Der Herr weiß, was für uns gut und heilsam ist. Darum lasst uns jede Antwort von Ihm in Voraus annehmen. Elia bekam mehr als nur Trost und Ruhe. Gott übertrug ihm neue große Aufträge. Auch Dich will der Herr Jesus Christus brauchen und zwar trotz Deiner Krankheit, Deinem Leid, Deinen Enttäuschungen oder einer schweren Niederlage. Wenn du seinen Auftrag im Gehorsam ausführst, so macht Er Dein Herz glücklich und froh.
Vor Jahren kam ein Mann in die Seelsorge, der von schrecklicher Schwermut geplagt war. Er sah nur noch seine Not und ging von Seelsorger zu Seelsorger. Nach kurzem Gebet sah ich mich geführt, ihm ein Bündel Traktate zum Verteilen in die Hände zu drücken. Als er von diesem Dienst zurückkam, war er glücklich. Der Herr hat ihm seine Not weggenommen. Viele Kinder Gottes müssen in ihrer Not verharren, weil sie den Auftrag Gottes nicht hören und befolgen wollen, sondern auf Heilung oder Behebung der Nöte beharren. Möchtest Du glücklich werden, so höre Jesu Ruf für die Mitarbeit in Seinem Weinberg. Das wird der Herr Dir auch zeigen, dass Du nicht allein bist, sondern eine Wolke lebendiger Zeugen um dich hast.

 


Elia: Bedenke, was ich dir getan habe (16)

Gott wählt sich Seine Werkzeuge für den Dienst selber aus. Ist dies bloß eine Behauptung oder gibt es biblische Beweise? Es wird heute nur noch wenig über eine klare göttliche Berufung gesprochen. Leider steht anstelle der Berufung der Beruf als Broterwerb auch im Missions- und Gemeindedienst. Dies mag ein Grund sein, dass im Zeitalter des Materialismus die Evangeliumsverkündigung an Durchschlagskraft verloren hat. Eine gute biblische Ausbildung ist für jeden Verkündiger sehr wichtig, sie darf aber niemals am Platz der Berufung stehen. Die Bibel lehrt uns, dass Gott zu allen Zeiten Seine Diener klar berufen und eingesetzt hat. Die göttlichen Berufungen können auf verschiedene Weise geschehen. Als der Herr Jesus Simon und Andreas beim Fischen am See Genezareth antraf, sagte Er zu ihnen:

“Folgt mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen! Sogleich verließen sie ihre Netze und folgten ihm nach“ (Mark. 1,17-18).

Auf andere Weise wurde Nathanael in die Nachfolge Jesu geführt. Philippus rief ihn unter dem Feigenbaum und führte ihn zu Jesus. Wieder anders geschah die Berufung des Saulus als er nach Damaskus ritt, um die Gläubigen zu verfolgen. Er wurde auf dem Weg zu Boden geworfen und der Sohn Gottes erschien ihm. Dann beauftragte der HERR den Ananias, zu Saulus zu gehen und mit ihm unter Handauflegung zu beten. Als Ananias sich vorerst fürchtete, sagte Gott zu ihm: “Geh nur hin; denn dieser ist mein auserwähltes Werkzeug, dass er meinen Namen trage vor Heiden und vor Könige und vor das Volk Israel“ (Apg. 9,15). Gott offenbarte die Berufung des Saulus zum Heidenapostel dem Ananias, bevor Saulus sehend und vom Heiligen Geist erfüllt war. Die Bibel zeigt uns, dass der HERR eine Berufung direkt an den betreffenden Menschen gibt oder sie durch andere Kinder Gottes ausrichten lässt. So gab Gott dem Elia am Berg Horeb den klaren Auftrag, den Elisa zum Propheten an seiner Statt zu berufen. Lesen wir das Wort Gottes nach 1. Könige Kapitel 19, Vers 19-21:

“Und Elia ging von dort weg und fand Elisa, den Sohn Schafats, als er pflügte mit zwölf Jochen vor sich her, und er war selbst bei dem zwölften. Und Elia ging zu ihm und warf seinen Mantel über ihn. Und er verließ die Rinder und lief Elia nach und sprach: Lass mich meinen Vater und meine Mutter  küssen, dann will ich dir nachfolgen. Er sprach zu ihm: Wohlan, kehre um! Bedenke, was ich dir getan habe! Und Elisa wandte sich von ihm weg und nahm ein Joch Rinder und opferte es und mit den Jochen der Rinder kochte er das Fleisch und gab‘s den Leuten, dass sie aßen. Und er machte sich auf und folgte Elia nach und diente ihm.“

Könnte solchem Vorgehen des Elia nicht vieles entgegengehalten werden? “Elia war ein Mensch gleichwie wir.“ War er nicht bis vor kurzem lebensmüde und enttäuscht über seinen Dienst? Nun ruft er einen gutsituierten Mann mitten aus der Arbeit heraus in dieselbe Nachfolge. Elia handelte nicht so, weil er notwendig einen Mitarbeiter brauchte. Es war auch nicht eine Not oder ein selbstausgedachter Schritt. Elia hatte von Gott den klaren Auftrag, den Elisa zum Propheten, zu seinem Nachfolger, zu salben. Es ist auch heute noch durchaus möglich, dass der HERR ihm völlig ergebenen Menschen  ähnliche Aufträge erteilt. Wehe aber, wenn jemand zu eigenem Vorteil damit Missbrauch treibt. Auf jeden Fall muss Gottes Auftrag von den eigenen Wünschen völlig unterschieden werden können.

Elia traf den Elisa mitten in der Arbeit an, beim Pflügen mit 12 Jochen Rindern. Elisa war ein Mensch, der sich im beruflichen Leben bewährt hatte und selber Hand an die Arbeit legte. Nun kam Elia zu ihm und warf seinen Prophetenmantel über ihn, ohne ihn dafür vorzubereiten oder gar zu fragen. Elisa verstand was dies bedeutete. “Und er verließ die Rinder und lief Elia nach.“ Bist Du auch zu solcher Nachfolge bereit? Der Herr Jesus Christus hat dich am Kreuz mit Seinem Blut teuer erkauft. Die Bibel lehrt uns, dass jeder gläubige Christ zur Nachfolge Jesu berufen ist. Wo Er uns hinstellt, da sollen wir lebendige Zeugen Christi sein. Kommst Du dieser göttlichen Berufung nach? Dann bist Du auch bereit, wenn Dich der HERR ganz in Seinen Dienst beruft. Elisa hatte noch einen Wunsch, seinen Vater und seine Mutter zu küssen und von ihnen Abschied zu nehmen. Dann wollte er Elia nachfolgen. Wenn junge Leute in die Mission ausgesandt werden, sind die Abschiede von den nächsten Angehörigen nicht immer leicht. Wie manche Mutter versucht ihre Tochter von der Berufung ab zubringen und wie mancher Vater kann sich dar nicht abfinden, dass sein Sohn nicht das elterliche Geschäft einst übernehmen wird. Wo mit der Nachfolge Christi ernst gemacht wird, macht sich der Feind als Engel des Lichtes auf und will den Plan Gottes vereiteln. An geeigneten Ausreden fehlt es nicht. Stehst Du dort, wohin Gott Dich berufen hat? Bringe Dein mahnendes Gewissen nicht dadurch zum Verstummen, dass man ja überall Gelegenheit hätte, um Gott zu dienen.

Auch Elia kannte die List des Teufels. Darum ermahnte er den Elisa: “Bedenke, was ich dir getan habe!“ Diese Worte mussten den Abschied nehmenden Elisa zutiefst berühren. Elia, der Mann Gottes, der Feuer und Regen vom Himmel erbeten konnte, hatte seinen Prophetenmantel auf ihn gelegt. Darum konnte Elisa nicht anders als Gott ein Joch Rinder als Dankesopfer darzubringen. Dann machte er sich auf und folgte Elia nach und diente ihm. Elisa ließ seine Eltern, sein irdisches Erbe, ja gar alles zurück, um Elia nachzufolgen und Gott zu dienen. Hast Du auch diese Bereitschaft? Der Herr Jesus Christus hat am Kreuz für uns Sein ganzes Leben dahingegeben, um uns von aller Sünde zu erlösen. Mit Seinem Blut hat Er auch Dich teuer erkauft. Auch Dir ruft der Heiland zu: “Bedenke, was ich dir getan habe!“ Der HERR will in Deinem Leben der Erste und der Letzte sein. Stellst Du alles, was Du bist und hast in Seinen Dienst, damit alle Menschen das Evangelium hören können oder über gehst Du den Ruf Gottes: “Bedenke, was ich dir getan habe!“ Lass Dich heute von Gott rufen. Schiebe Deine Übergabe an Ihn und Deine völlige Nachfolge nicht hinaus. Gehorche Seiner Berufung. Lass Dich nicht durch liebe Menschen zurückhalten. Bringe gerade jetzt Dein Opfer der Dankbarkeit für die Erlösung Jesu Christi am Kreuze, indem Du Dein Leben auf Seinen Altar als lebendiges Opfer legst, Ihm die besten Kräfte weihst und um Jesu willen auf alle irdischen Vorteile verzichtest. Wer den Sohn Gottes als HERRN und Heiland erlebt hat, wird ständig ermahnt: “Bedenke, was ich dir getan habe!“

Wir werden stille zum Gebet: „Herr Jesus Christus, Du allmächtiger Sohn Gottes, wir danken Dir für Deine Erlösung am Kreuz und Deine göttliche Berufung zur Nachfolge. Welch ein Vorrecht, dass wir Dir dienen dürfen. Herr, Du kennst jene, die noch nicht Dein Eigentum sind und auch jene, die Deiner Berufung nicht gehorsam sind. Wir bitten Dich um Dein mächtiges Wirken durch Deinen Heiligen Geist in den Herzen. Herr, segne alle Deine Kinder, die Dir nachfolgen und dienen. Amen.“

Evangelist Josef Schmid