•  Klare Worte und gute Musik
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Spreu und Weizen I

Liebe Leserin, lieber Leser

Ein Kennzeichen der heutigen Zeit ist die Orientierungslosigkeit. Grenzen verschwinden, Leitlinien erscheinen verschwommen, die Richtung ist unklar. Mitten in einer Welt, in der alles in Bewegung kommt, ist die Bibel, das Wort Gottes, das sichere Fundament. Gott offenbart uns durch Sein Wort Seinen Willen. Er stärkt uns und richtet uns auf. Er gibt uns auch klare Wegweisungen. Unser Leben hat eine Richtung und ein Ziel: Jesus Christus.
Auch unter Christen herrscht aber oft Ratlosigkeit angesichts der vielen verschiedenen Glaubensrichtungen und -Lehren. Verwirrung und Uneinigkeit sind weit verbreitet. Schon aus der Zeit des Neuen Testamentes wird uns berichtet, dass die Gläubigen mit Menschen zu tun hatten, die sich in die Gemeinden eingeschlichen hatten, um zu profitieren und ihr Eigenleben zu pflegen. Woran kann aber die Spreu vom Weizen unterschieden werden? Das Wort Gottes gibt uns darüber Klarheit. Wir lesen im Judasbrief die Verse 10-13:

«Diese aber lästern alles, wovon sie nichts verstehen; was sie aber von Natur aus kennen wie die unvernünftigen Tiere, daran verderben sie. Weh ihnen! Denn sie gehen den Weg Kains und fallen in den Irrtum des Bileam um Gewinnes willen und kommen um in dem Aufruhr Korahs. Sie sind Schandflecken bei euren Liebesmahlen, prassen ohne Scheu, weiden sich selbst; sie sind Wolken ohne Wasser, vom Wind umhergetrieben, kahle, unfruchtbare Bäume, zweimal abgestorben und entwurzelt, wilde Wellen des Meeres, die ihre eigene Schande ausschäumen, umherirrende Sterne; deren Los ist die dunkelste Finsternis in Ewigkeit.»

Hart und streng tönen diese Worte Gottes. Doch Gott zeigt den Menschen, wie sie sind. «Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an», heißt es in 1. Samuel 16,7. Vor den Menschen können wir eine Frömmigkeit vortäuschen, Gott aber sieht das Verborgene in uns. Gott hasst jedoch nicht den Sünder, sondern die Sünde. Eine der am meisten verbreiteten Sünden ist die Heuchelei. Ein Mensch, der aus Unwissenheit in den Schmutz dieser Welt hineingezogen wurde, wird von Gott nicht verworfen, wenn er in Buße und tiefer Reue sich im Glauben zum Sohn Gottes, zum Herrn Jesus Christus, bekehrt. Wie Jesus die Ehebrecherin, die auf frischer Tat ertappt und von den Pharisäern vor Ihn gebracht wurde, nicht verwarf und nicht verurteilte, so wenig sagt Er Nein zu jenen, die mit ihrer Sündenlast zu Ihm kommen. Er ruft uns zu: «Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen» (Joh. 6,37b). «So kommt denn und lasst uns miteinander rechten, spricht der HERR» nach Jesaja 1,18. «Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden, und wenn sie rot ist wie Scharlach, soll sie doch wie Wolle werden.»

Der Ruf Jesu nach Matthäus 9,13 ist klar und eindeutig: «Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen, und nicht die Gerechten.» Wer sich seiner Sünde bewusst ist und sie bereut, darf gerade heute Gnade und Errettung durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus, den Gekreuzigten und Auferstandenen, erhalten. Gott empfängt uns nicht in Härte, sondern in Seiner vollkommenen Liebe.

Lieber Leser, liebe Leserin, wie der Sohn Gottes dem Zachäus oder der Samariterin am Jakobsbrunnen die Sünden vergeben hatte, so darfst auch Du in Ihm ein völlig neues Leben empfangen. Achte dieses Gnadenangebot nicht gering. Komme heute zu Deinem Erlöser. Jesus Christus liebt Dich! In unserem Textwort ist von einer ganz besonderen Kategorie von Menschen die Rede. «Diese aber lästern alles, wovon sie nichts wissen; was sie aber von Natur aus kennen wie die unvernünftigen Tiere, daran verderben sie. Weh ihnen!» Es handelt sich hier nicht um bußfertige Sünder, sondern um selbstgerechte und überhebliche Fromme. Diese Scheingläubigen haben wohl gute Glaubensgrundsätze, sie kennen die Bibel, aber ihr Herz ist voller böser Gedanken (Matth. 15,19). Solche Menschen sprechen viel über Religion, Christentum und christliche Nächstenliebe, aber ihr Herz ist voller Betrug, Hass, Neid, Eigensinn und Egoismus. Sie wissen genau, dass Gott nach der Bibel unser ganzes Leben haben will, in Wirklichkeit aber pflegen sie ihren Ehrgeiz und ihre Ichsucht. Gegen außen suchen sie eine völlige Einigkeit der Christen, innerlich sind sie aber vom Haupt der Gemeinde, unserem Herrn Jesus Christus, getrennt. «Was sie aber von Natur aus kennen wie die unvernünftigen Tiere, daran verderben sie.» Hierüber heißt es in 1. Korinther 2,14:
«Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen.» Wer sich Christ nennt und sich sogar als Christ betätigen will und den Heiligen Geist nicht hat, über den kommt dieses schreckliche Urteil Gottes. Die Worte im Judasbrief sind nicht für die Heiden geschrieben, sondern für alle, die Christen sein wollen. Prüfe Dich ernstlich: Hast Du den Heiligen Geist empfangen? Der Heilige Geist kommt nur in ein bußfertiges Herz, das durch das Blut Jesu Christi gereinigt und völlig Ihm übergeben ist. Auch dem Theologen Nikodemus sagte der Herr Jesus nach Johannes 3,3: «Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.»

Hast Du eine echte, wirkliche Neugeburt erlebt? Wer nicht von neuem geboren ist, dem fehlt der Heilige Geist, der ist noch nicht errettet. Wenn ein solcher Mensch nicht Buße tut, wird er von Gott als Heuchler erfunden, wie geschrieben steht: «Sie sind Schandflecken bei euren Liebesmahlen, prassen ohne Scheu, weiden sich selbst.» Wieviel Unfug wird gerade heute in vielen christlichen Kreisen getrieben. Man gibt vor, man würde alles daran setzen, um die Frohe Botschaft dem Mitmenschen zu bringen, und dabei werden große materielle Vorteile für sich selbst erstrebt. «Sie sind Schandflecken bei euren Liebesmahlen, prassen ohne Scheu», sagt das Wort Gottes.

Kind Gottes, gib Deine Gaben für das Reich Gottes nicht in oberflächlicher Art. Lass Dich auch darin durch den Heiligen Geist leiten. Wer in inniger Gemeinschaft mit unserem Herrn Jesus Christus steht, bekommt auch klare Geistesunterscheidung. Merken wir uns gut, dass Kritikgeist aus einem unerlösten Herzen kommt.

Liebe Leserin, lieber Leser, wo stehst Du? Bist Du vom Heiligen Geist derart erfüllt, dass Du in allen Stücken den Herrn Jesus Christus in Deinem Leben regieren lässt? Er ist das Haupt der Gemeinde. Darum soll Er in unserem Leben in allen Fragen bestimmen können. Sage aller weltlichen Gebundenheit entschieden ab. Sag dich im Namen Jesu von aller menschlichen Herrschaft und Tradition los und übergib Dein Leben ganz dem Sohn Gottes. Lass Dich nicht von jenen führen, von denen das Wort Gottes sagt: «Sie sind Wolken ohne Wasser, vom Wind umhergetrieben, kahle, unfruchtbare Bäume, zweimal abgestorben und entwurzelt, wilde Wellen des Meeres, die ihre eigene Schande ausschäumen, umherirrende Sterne; deren Los ist die dunkelste Finsternis in Ewigkeit.» Diese Scheinchristen sind an folgenden drei Merkmalen zu erkennen, mit welchen wir uns in den nächsten Sendungen befassen:

1. «sie gehen den Weg Kains» (Judas 11)
2. «und fallen in den Irrtum des Bileam um Gewinnes willen»
3. «und kommen um in dem Aufruhr Korahs.»

Wie hart uns die biblischen Aussagen im Judasbrief erscheinen mögen, unser Herr Jesus Christus liebt uns und schenkt völlige Befreiung von aller Gebundenheit, auch von der Heuchelei, wenn wir sie erkennen, bekennen und ablegen wollen. Schütte jetzt Deinem Erlöser das Herz aus und sage Ihm in lautem Gebet, was Dich belastet. Er wird Dich reinigen mit Seinem Blut und Dir Freude, Liebe, Kraft und Zuversicht schenken.

 

Spreu und Weizen II: Der Weg Kains

Zu den verschiedenen Lebensfragen gibt uns die Bibel, das Wort Gottes, klare Antworten. Auch zu der Verwirrung und Uneinigkeit, die in manchen christlichen Kreisen verbreitet sind, nimmt das Wort Gottes unmissverständlich Stellung. Der HERR stärkt und erquickt uns durch Sein Wort und ermahnt uns auch. Die göttliche Wahrheit bringt alles ans Licht. Vor Gott ist nichts verborgen. Er trennt die Spreu vom Weizen. In Judasbrief 10-12 lesen wir die ernsten Worte Gottes:

«Diese aber lästern alles, wovon sie nichts verstehen; was sie aber von Natur aus kennen wie die unvernünftigen Tiere, daran verderben sie. Weh ihnen! Denn sie gehen den Weg Kains und fallen in den Irrtum des Bileam um Gewinnes willen und kommen um in dem Aufruhr Korahs. Sie sind Schandflecken bei euren Liebesmahlen, prassen ohne Scheu, weiden sich selbst ...»

«Weh ihnen! Denn sie gehen den Weg Kains.» Wer war Kain? Im ersten Buch Mose in Kapitel 4 lesen wir, dass Kain ein Ackermann war. Sein Bruder Abel dagegen war Schafhirte. Beide arbeiteten und erwarben ihren Lebensunterhalt auf redliche Weise. Noch mehr, beide waren Gott für den empfangenen Segen dankbar und brachten Ihm auch Opfer. Und trotzdem bestand zwischen diesen beiden Brüdern ein gewaltiger Unterschied. Gottes Wort sagt nämlich: «Und der HERR sah gnädig an Abel und sein Opfer, aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädig an. Da ergrimmte Kain sehr und senkte finster seinen Blick» (V.5). Der Grimm Kains ging soweit, dass er seinen eigenen Bruder tötete. Warum sah Gott Kain und sein Opfer nicht gnädig an?

Kain war ein Ackermann. Er arbeitete und brachte Opfer «von den Früchten des Feldes.» Dieses Opfer hatte er selber gewählt. Er meinte, er könnte Gott gefallen durch seine eigenen Werke, seinen Fleiß und die Früchte seiner Arbeit. Wer durch seine guten Werke, sein frommes Leben oder seine Religiosität Gottes Wohlgefallen erwerben will, befindet sich auf dem Weg Kains.

Die Bibel sagt ganz klar in Galater 2,16: «denn durch Werke des Gesetzes wird kein Mensch gerecht.» Wir können die besten Werke und die größten Opfer auf uns nehmen, unsere Seele ist trotzdem mit der Sünde belastet. «Denn es ist hier kein Unterschied: sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten», heißt es in Römer 3,23. Gott sieht unser Opfer nicht gnädig an, wenn wir damit vor Ihm und den Menschen gerecht und fromm erscheinen wollen.

Lieber Leser, liebe Leserin, prüfe Dich gründlich: worauf gründet Deine Erlösung? Bist Du wirklich erlöst? Lege alle eigenen Überlegungen ab, und suche anhand der Bibel, welches das einzige Gott wohlgefällige Opfer ist.

Abel hatte ein anderes Opfer, ein Opfer, das Gott gnädig ansah, ein Opfer, das den Abel in den Gnadenstand versetzte. «Und auch Abel brachte von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und der HERR sah gnädig an Abel und sein Opfer» (V. 4). Die Erklärung für die dem Abel zukommende Gnade Gottes finden wir in Hebräerbrief 11,4: «Durch den Glauben hat Abel Gott ein besseres Opfer dargebracht als Kain; deshalb wurde ihm bezeugt, dass er gerecht sei, da Gott selbst es über seinen Gaben bezeugte; und durch den Glauben redet er noch, obwohl er gestorben ist.» Abel wurde gerecht durch den Glauben! Worin bestand denn der Glaube Abels? Er opferte von den Erstlingen seiner Herde. Er schlachtete ein Lamm. Dabei wurde Blut vergossen.

Im dritten Buch Mose Kapitel 17 Vers 11 sagt uns das Wort Gottes: «Das Blut ist die Versöhnung, weil das Leben in ihm ist.» Dazu finden wir die Erklärung in Hebräerbrief 9,11-14: «Christus aber ist gekommen als ein Hoherpriester der zukünftigen Güter durch die größere und vollkommenere Hütte, die nicht mit Händen gemacht ist, das ist: die nicht von dieser Schöpfung ist. Er ist auch nicht durch das Blut von Böcken oder Kälbern, sondern durch sein eigenes Blut ein für allemal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erworben. Denn wenn schon das Blut von Böcken und Stieren und die Asche von der Kuh durch Besprengung die Unreinen heiligt, so dass sie äußerlich rein sind, um wieviel mehr wird dann das Blut Christi, der sich selbst als Opfer ohne Fehl durch den ewigen Geist Gott dargebracht hat, unser Gewissen reinigen von den toten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott!»

Wer nicht die Reinigung durch das Blut Jesu Christi angenommen hat, dessen Werke sind tot, der geht auf dem Weg Kains. Welchen Weg gehst Du? Hast Du Glauben wie Abel, oder fehlt er Dir? Dann tue Buße, und nimm die Reinigung durch das Blut Jesu Christi an! Nur so kannst Du die Neugeburt empfangen und zur Heilsgewissheit gelangen. Gott sieht Dich nur gnädig an, wenn Du nach 1. Johannesbrief 1,7 glaubst: «das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.»

Es stehen Dir nur zwei Wege offen:

  1. der Weg Kains, dann gehst Du ewiglich verloren, weil Du vor Gott keine Gnade findest oder
  2. der Weg Abels, indem Du die Reinigung durch das Blut Jesu Christi im Glauben und Gehorsam annimmst.


Wer in seiner menschlichen Frömmigkeit verharrt und die Reinigung durch das Blut Jesu nicht annimmt, ist voller Neid und Grimm gegenüber jenen, die gläubig geworden sind. «Weh ihnen! Denn sie gehen den Weg Kains.»

«Da ergrimmte Kain sehr, und senkte finster seinen Blick» (1. Mose 4,5). Dies ist der nächste Schritt auf dem Weg Kains. Plötzlich hört die vielgepriesene Toleranz auf. Gott fragt jeden Menschen auf dem Weg Kains: «Warum ergrimmst du? Und warum senkst du deinen Blick?» Wie Kain so verhielten sich später die Pharisäer und Schriftgelehrten gegenüber dem Sohn Gottes, dem Lamm Gottes, welches der Welt Sünde trug. (Joh. 1,29) In krassester Weise gingen sie gegen Ihn vor, den Heiligen, Reinen und Gerechten. Zum Schluss wuchs ihre Verblendung und ihr Hass derart, dass sie riefen: «Kreuzige, kreuzige ihn!»

Wer den Herrn Jesus Christus nicht als Erlöser und Herrn ins Herz aufgenommen hat, steckt noch in der Natur Kains. Das Herz ist von Neid, Hass, Grimm und Eifersucht derart erfüllt, dass man jegliche Selbstbeherrschung verliert. Darum ist auch erklärlich, dass zu jeder Zeit die wahren Gläubigen verfolgt wurden. «Weh ihnen!», sagt das Wort Gottes. «Sie sind Schandflecken bei euren Liebesmahlen, prassen ohne Scheu, weiden sich selbst.» Merken wir uns gut: diese Worte gelten nicht Sündern, die sich bekehren wollen, sondern allen religiösen Menschen, die das Blut Jesu Christi verachten und eigene Opfer bringen. Prüfe Dein Leben! Wo stehst Du? Der Sohn Gottes befreit von Neid, Eifersucht und Hass gegenüber jenen, denen Er gnädig ist und die Er segnet und zum Segen setzt.

Wir wollen beten: Herr Jesus Christus, schenke Gnade, dass viele ihr Leben Dir ganz übergeben und sich durch Dein Blut, das Du am Kreuz vergossen hast, reinigen lassen. HERR, Du kennst jene, die auf dem Weg Kains sind. Schenke aufrichtige Buße und Umkehr. HERR, segne jeden Hörer und jede Hörerin. Amen.

Evangelist Josef Schmid