•  Klare Worte und gute Musik
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Gottes große Güte

Liebe Leserin, lieber Leser

Der König David hatte in seinem Leben viele Höhen und Tiefen kennen gelernt. Zum einen erlebte er Gottes gewaltige Siege über starke feindliche Kriegsheere, Seine Bewahrung in Gefahr und Not, Seine Kraft und Ausrüstung für den Auftrag. Zum andern erkannte er auch Gott als den heiligen und gerechten Richter, vor dem niemand bestehen kann, der die Sünde hasst, aber den Sünder liebt.

David sah, dass er sich vor Gott nicht auf eigene Leistung und eigene Werke stützen konnte. Er verließ sich einzig und allein auf die Gnade, Barmherzigkeit, Geduld und Güte Gottes. Mit Psalm 145 stimmte er ein in ein Loblied für des HERRN unermessliche Güte. In Vers 8 lesen wir:

«Gnädig und barmherzig ist der HERR, geduldig und von großer Güte.»

Je mehr wir Gottes Gnade, Barmherzigkeit, Geduld und Güte erkennen, darauf ausgerichtet sind und uns darauf stützen, desto mehr erfüllt uns der Heilige Geist mit Loben und Danken über die Herrlichkeit Gottes. Ist unser Leben von der Gnade und Güte Gottes geprägt? Oder bauen wir auf eigene Leistungen, auf gute Werke oder auf Gesetzlichkeit? Lasst uns im Licht der Heiligen Schrift prüfen, in welchem Maß unser Leben durch unseren Herrn Jesus Christus geprägt ist. Wer in der Gnade und Barmherzigkeit Gottes lebt, dessen innigster Wunsch ist es, dem Sohn Gottes ähnlicher zu werden.

Über unseren Herrn Jesus Christus lesen wir in Kolosserbrief 2,9: «In Ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig.» Sämtliche Beschreibungen des Alten und Neuen Testamentes über Gott treffen darum vollumfänglich auch auf den Sohn Gottes zu. Es wird heute oft von Gott gesprochen, ohne dass man einen geistlichen Bezug auf den Herrn Jesus Christus nimmt. Der Name Jesu wird aber auch oft oberflächlich genannt, ohne die ganze Fülle der Gottheit in Ihm zu erkennen. Unser HERR sagt: «Niemand kommt zum Vater als nur durch mich» (Joh. 14,6). «Wer mich sieht, der sieht den Vater!» (Joh. 14,9). «Der Vater und ich sind eins» (Joh. 10,30).

Der größte Beweis der Gnade und Barmherzigkeit Gottes ist das Kreuz von Golgatha. Dort hat unser Herr Jesus Christus aus Gnade und Liebe die vollkommene Erlösung für uns vollbracht. «Er hat uns zuerst geliebt» (1. Joh. 4,19), bevor wir überhaupt Ihn suchten. Ja, «Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren», Römer 5,8. Dort am Kreuz hat das Lamm Gottes die Sünde der Welt, Deine und meine Sünde getragen, und Sein Blut vergossen, das uns reinigt von aller Sünde (vgl. 1. Joh. 1,7). Durch Sein eigenes Blut heiligt der Sohn Gottes als Hohepriester Sein Volk (vgl. Hebr. 13,12). Der Blick zum Kreuz erfüllt uns mit unendlicher Dankbarkeit für das, was Jesus Christus aus Gnade für uns getan hat. Sein Sieg am Kreuz gilt uns und stärkt uns mit Kraft, wie in 1. Korinther 1,18 geschrieben steht: «Das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren gehen; uns aber, die wir gerettet werden, ist es eine Gotteskraft.» Das Kreuz Jesu ist das Zeichen der Gnade. Und Seine Auferstehung, durch die auch wir leben dürfen und das ewige Leben haben, ist ein Beweis Seiner Güte.

«Gnädig und barmherzig ist der HERR» – dies führt uns direkt unters Kreuz. In dem Maße wie ein Christ die Erlösung durch das Blut Jesu Christi im Glauben an Ihn erfahren hat, erkennt er: «Gnädig und barmherzig ist der HERR.» Der durch die Gnade und Barmherzigkeit Gottes geprägte Christ erlebt eine tiefe Reinigung seines Herzens und Gewissens durch das Blut Jesu Christi. Unser Gewissen wird frei von den toten Werken, die sich in den Alltagssorgen und der Ichgebundenheit ausdrücken. Wir werden frei, zu dienen dem lebendigen Gott (vgl. Hebr. 9,14). Wir sind gemäß 2. Korinther 2,15 «für Gott ein Wohlgeruch Christi unter denen, die gerettet werden, und unter denen, die verloren gehen: diesen ein Geruch des Todes zum Tode, jenen aber ein Geruch des Lebens zum Leben.»

Wer von den toten Werken des Gewissens durch das Blut Jesu Christi befreit ist und in der Kraft des Heiligen Geistes steht, sieht auf «zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens» (Hebr. 12,2) und hat den HERRN stets vor Augen. Wir erleben dann wie David in Psalm 16,8: «Ich habe den HERRN allezeit vor Augen; weil er zu meiner Rechten ist, wanke ich nicht.» Wir loben und preisen den Auferstandenen von ganzem Herzen für Seine Gnade und Barmherzigkeit und dienen Ihm in völliger Hingabe. Unser Zeugendienst ist nicht ein verkrampftes Müssen, sondern ein durch göttliche Freiheit geprägtes Dürfen. Aufrichtiger und echter Lobpreis und lebendiges Zeugen für unseren HERRN gehören untrennbar zusammen. So fordert uns das Wort Gottes nach Jesaja 12,4 auf: «Danket dem HERRN, rufet an seinen Namen! Machet kund unter den Völkern sein Tun, verkündiget, wie sein Name so hoch ist!» Mit Freude und in der Kraft und Fülle des Heiligen Geistes bezeugen wir unseren Erlöser, denn «von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade» (Joh. 1,16).

«Geduldig und von großer Güte ... ist der HERR.» Mit welcher Geduld trägt uns der HERR! Wo wären wir ohne Seine göttliche Geduld. Im Alten Testament sehen wir, wie Gott Seinem auserwählten Volk auch in harten Züchtigungszeiten große Geduld erzeigte und es nie fallen ließ und nie fallen lassen wird. Wieviel mehr erleben wir im neuen Bund die Barmherzigkeit Gottes durch unseren Herrn Jesus Christus und wie Er «von großer Güte» ist. «Sind wir untreu, so bleibt er doch treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen», 2.Timotheus 2,13. Unsere menschlichen Worte reichen nicht aus, um die unermessliche Güte Gottes zu beschreiben. Wir erleben sie täglich in unverdientem Maße. Darum «sollen dir danken, HERR, alle deine Werke und deine Heiligen dich loben» (Ps. 145,10). Auch wenn es in unserem Leben durch unbegreifliche Tiefen geht, dürfen wir wissen: unser HERR ist geduldig und von großer Güte und wird herrlich hinausführen. Im 145. Psalm bezeugt David weiter: «Der HERR ist getreu in all seinen Worten und gnädig in allen seinen Werken. Der HERR hält alle, die da fallen, und richtet alle auf, die niedergeschlagen sind… Der Herr ist gerecht in allen seinen Wegen und gnädig in allen seinen Werken. Der HERR ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn ernstlich anrufen… Der HERR behütet alle, die ihn lieben» (V. 13-14.17-18.20). Welch herrliche Zusage Gottes! Welch wunderbares Geschenk Seiner Gnade und Güte!

Hast Du Gottes große Gnade und Güte schon persönlich angenommen und Dein Leben dem Sohn Gottes vorbehaltlos ausgeliefert? Ist Dein Herz voller Dank für Gottes Barmherzigkeit und Geduld und stützest Du Dich ganz auf Deinen Erlöser? Vertraue dem Herrn Jesus Christus von ganzem Herzen. Er liebt Dich und will Dich reich segnen. Liebe Leserin, lieber Leser, «gnädig und barmherzig ist der HERR, geduldig und von großer Güte». Danke Ihm dafür und folge Ihm nach!

 

 

Freundlichkeit und Güte

Ob in Großstädten oder auf dem Land – überall ist sie anzutreffen: die Unzufriedenheit. Man ist beispielsweise nicht zufrieden mit der Situation am Arbeitsplatz, man beklagt sich über den Ehepartner, die Kinder oder Eltern und so weiter. Die Unzufriedenheit ist weit verbreitet – auch unter Christen.

Gott will nicht, dass wir klagen und jammern, sondern dass wir freudig und glücklich sind. Die Bibel fordert uns in Psalm 107 auf:

«Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. So sollen sagen, die erlöst sind durch den HERRN, die er aus der Not erlöst hat.»

Der Wille Gottes für unser Leben ist, dass wir dankbar sind: «Danket dem HERRN.» Der Psalmist zeigt uns klar, welches der Grund unserer Dankbarkeit sein soll: «denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.» Und schließlich wird die Dankbarkeit als Merkmal der Erlösten genannt, «die er aus der Not erlöst hat.»

Ob wir dankbar sind oder nicht, ist eine Frage unserer Herzenseinstellung und unserer Blickrichtung. Wer die Erlösung im Herrn Jesus Christus angenommen und Seine Freundlichkeit und Güte erlebt hat, hat immer Grund zum Danken. «In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade», Epheser 1,7. Liebe Leserin, lieber Leser, haben Sie die Erlösung durch das Blut Jesu Christi schon angenommen? Haben Sie die Gewissheit, dass Ihnen Ihre Sünden vergeben sind? Oder lastet die Vergangenheit noch auf Ihnen, ist die Gegenwart für Sie ein Problem und haben Sie Angst vor der Zukunft? Die Sünde stürzt den Menschen ins Unglück und bringt ihn ins ewige Verderben, wie in Römer 6,23 geschrieben steht: «Der Lohn der Sünde ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.» Diese Gabe Gottes gilt Ihnen persönlich. Zögern Sie nicht. Glauben Sie an den Herrn Jesus Christus und übergeben Sie Ihm Ihr Leben vorbehaltlos. Er schenkt Ihnen einen Neuanfang, ein Leben in tiefer Gemeinschaft mit Gott, ein Leben mit Frieden, Freude und Hoffnung.

Auch ein Kind Gottes kann von Unzufriedenheit und Undankbarkeit übereilt werden, nämlich dann, wenn unsere Blickrichtung nicht mehr stimmt. Wer auf seine Schwachheit und sein Unvermögen, auf die Not und die Probleme oder auf die Widerstände und die feindlichen Angriffe schaut, wird verzagen. Wer aber auf den König aller Könige, den Herrn Jesus Christus blickt, der erlebt Seinen Sieg und Seine Hilfe. Darum fordert uns das Wort Gottes nach Hebräer 12,2 auf: «Lasst uns… aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens.»

«Danket dem HERRN» ist das Geheimnis für ein glückliches Christenleben. Doch darf es sich nicht einfach um ein verstandesmäßiges Lippenbekenntnis handeln. Das «Danket dem HERRN» soll zutiefst aus unserem Herzen kommen, ja der aufrichtige Ausdruck unserer tiefsten Herzensempfindungen sein. Unzufriedenheit, Angst, Bitterkeit, Selbstmitleid, Hass und Unversöhnlichkeit gehören zu den Haupthindernissen, um ein dankerfülltes Herz gegenüber unserem allmächtigen Gott zu haben. Jede Sünde, alles Abweichen von Gottes Wegen macht den Menschen unglücklich und unfähig, wirklich dankbar zu sein. Undankbarkeit Gott gegenüber ist eine weit verbreitete Sünde mit schweren Folgen, wie in Römer 1 geschrieben steht: «Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt, so dass sie keine Entschuldigung haben. Denn obwohl sie von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt, sondern sind dem Nichtigen verfallen in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert… Darum hat Gott sie … dahingegeben» (V. 20-21.24).

Wenn wir Gott zu wenig oder nicht von ganzem Herzen danken, müssen wir uns beugen und umkehren. «Danket dem HERRN» darf nicht mit einer trägen Selbstzufriedenheit verwechselt werden. Der Prophet Jona war Gott ungehorsam. Trotz lebensgefährlicher Meeresstürme konnte er unten im Schiff schlafen. Der Schlaf Jonas war eine direkte Folge seines Ungehorsams. Dies ganz im Gegenteil zum Schlaf von Jesus, als Er während des Sturmes hinten im Boot schlief (vgl. Mark. 4,35-40). Jona konnte der stürmischen See nicht gebieten. Seine Sünde musste er bekennen, deren Folgen – er wurde ins Meer geworfen – auf sich nehmen und den HERRN in seiner Not anrufen. Jona bezeugt über die Zeit, als er noch im finstern «Rachen des Todes», im Fischleib, war: «Als meine Seele in mir verzagte, gedachte ich an den HERRN, und mein Gebet kam zu dir in den heiligen Tempel» (Jona 2,8). Er erkannte: «Die sich halten an das Nichtige, verlassen ihre Gnade» (Jona 2,9). Er bereute, dass er die Gnade Gottes verlassen hatte, und tat darüber Buße. Nun geschah das Große und zwar noch als er im «Rachen des Todes» war: «Ich aber will mit Dank dir Opfer bringen» (Jona 2,10).

Auch wenn noch harte Not uns bedrängt, Gott schenkt jedem Gotteskind, das in Sünde gefallen ist und die Reinigung durch das am Kreuz vergossene Blut Jesu Christi mit aufrichtigem Herzen annimmt, Gnade zum Danken. Durch den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus offenbart uns der Heilige Geist, dass der HERR freundlich ist und Seine Gnade ewiglich währt.

Gottes Freundlichkeit und Gnade umgeben uns auch dann, ja sogar besonders dann, wenn wir durch harte Prüfungen geführt werden. Freunde können uns in solchen Momenten verlassen, liebe Glaubensgeschwister uns nicht mehr verstehen, und vielleicht verdammt uns sogar unser eigenes Herz. Aber dennoch bleibt die unumstößliche Wahrheit: «Danket dem HERRN, denn Er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.»

Wer diese herrliche Erfahrung auch in Trübsalen immer und immer wieder macht, ist ein lebendiges Zeugnis für unseren Herrn Jesus Christus. Unser Zeugendienst wird in einer unzufriedenen, verbitterten Welt erst glaubwürdig und nach Gottes Willen wirksam, wenn wir in jeder Lebenslage unserem Herrn Jesus Christus von Herzen danken für Seine Erlösung am Kreuz, Seine Auferstehung und Seine tägliche Gegenwart, Hilfe und Bewahrung. Lieber Bruder, liebe Schwester im HERRN, wir haben immer Grund, unserem allmächtigen Gott zu danken für Seine unendliche Freundlichkeit, Seine ewige Güte und Seine nie enttäuschende Liebe. Der Grund unserer Dankbarkeit sind nicht unsere Werke, unsere Erkenntnis, unser Glaube oder unsere Erfahrung. Der Grund ist unser Herr Jesus Christus und Seine Freundlichkeit und Güte. Das Lamm Gottes und Sein vollkommenes Erlösungswerk sind immer Grund zum Danken – auch in schwierigen Lebenslagen. Denn «du, Herr, Gott, bist barmherzig und gnädig, geduldig und von großer Güte und Treue», Psalm 86,15. Darum bezeugen wir mit Psalm 89,2: «Ich will singen von der Gnade des HERRN ewiglich und seine Treue verkünden mit meinem Munde für und für.»

Wir beten: «Herr Jesus Christus, wir danken Dir, dass Du Dein Leben am Kreuz gelassen hast, um uns von aller Sünde zu befreien. Wir preisen Dich, den Auferstandenen. Du schenkst allen, die an Dich glauben, volle Vergebung und das ewige Leben. HERR, Du kennst die Herzen, die von Unzufriedenheit und Undankbarkeit geprägt sind. Schenke Buße, Umkehr und Befreiung. Erfülle uns alle ganz neu mit Deiner Liebe, Deiner Freude, Deinem Frieden und lass uns zutiefst dankbar sein für Deine Barmherzigkeit und Güte. HERR, lass uns lebendige Zeugen für Dich sein. Segne jede Hörerin und jeden Hörer. Amen.»

Evangelist Josef Schmid