•  Klare Worte und gute Musik
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Großer Glaube

Liebe Leserin, lieber Leser

Die Bibel zeigt uns in vielen praktischen Beispielen, wie Gott auf wunderbare Weise Seinen Kindern hilft. Es gibt kein Problem, keine Not in dieser Welt, die unser allmächtiger und gnädiger Gott nicht lösen könnte. Wir dürfen mit allen unseren Anliegen zu Ihm kommen. Wie dies geschehen soll, lesen wir im Johannes-Evangelium Kapitel 4 in den Versen 46-53:

«Und es war ein königlicher Hofbeamter, des Sohn lag krank zu Kapernaum. Dieser hörte, dass Jesus kam aus Judäa nach Galiläa, und ging hin zu ihm und bat ihn, dass er hinkäme und hülfe seinem Sohn; denn er war todkrank. Und Jesus sprach zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht. Der Mann sprach zu ihm: Herr, komm hinab, ehe denn mein Kind stirbt. Jesus spricht zu ihm: Geh hin, dein Sohn lebt! Der Mensch glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin. Und indem er hinabging, begegneten ihm seine Knechte, verkündigten ihm und sprachen: Dein Kind lebt. Da forschte er von ihnen die Stunde, in welcher es besser mit ihm geworden war. Und sie sprachen zu ihm: Gestern um die siebte Stunde verließ ihn das Fieber. Da merkte der Vater, dass es um die Stunde war, in welcher Jesus zu ihm gesagt hatte: «Dein Sohn lebt. Und er glaubte mit seinem ganzen Hause.»

Dieser königliche Hofbeamte war in großer Not. Sein Sohn hatte schweres Fieber. Viele Menschen haben auch heute große Nöte und schwere Probleme. Werde nicht unwillig in der Prüfung. Gott hat ein Ziel mit Dir. Er will Deinen Glauben prüfen und stärken. Verzweifle nicht. Auch Du darfst mit allen Deinen Anliegen zum Herrn Jesus Christus kommen. Wenn alle andere Hilfe versagt, Jesus versagt nie. Er ist nicht nur am Kreuz gestorben, sondern auferstanden. Er lebt und ist Dir gerade jetzt nahe. Löse Dich von allen irdischen Stützen und komme im Geist und in der Wahrheit zum göttlichen Helfer.

Wie dieser Vater in Not keine Mühe und keinen Weg scheute, um seine Anliegen dem himmlischen Meister zu sagen, so soll uns alle Not ins tiefe Gebet treiben. Wenn Du ein Kind Gottes bist, so sollst Du die Hilfe ausschließlich bei Deinem Erlöser suchen. Gott erzieht Seine Kinder zum kindlichen und ständigen Gebet. Dieser königliche Hofbeamte machte den Weg zum Heiland in tiefem Vertrauen auf Seine Hilfe. Sein Glaube wurde geprüft. «Und Jesus sprach zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht.» Auch Dir ruft der Herr Jesus Christus zu: «Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken» (Matth. 11,28) und «Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!» (Joh. 20,29).

Wer ständig nach Zeichen und Wundern trachtet, steht nicht im richtigen Glauben. Dieser Mann besteht die Glaubensprobe. Er hält im Flehen an: «Herr, komm hinab, ehe denn mein Kind stirbt.» Nun greift der Sohn Gottes ein. Er antwortet immer auf das Flehen Seiner Kinder. Er erhört auch unsere Gebete, aber Seine Antwort entspricht nicht immer unseren Wünschen. Der Herr Jesus Christus ging nicht zu diesem königlichen Beamten, sondern sprach zu ihm: «Geh hin, dein Sohn lebt!» Damit zeigt uns der HERR, dass nicht wir, sondern Er das letzte Wort sagt, was zu tun wäre. Mache Gott in Deinen Gebeten keine Vorschriften, wie Er eingreifen soll. Vertraue Ihm völlig. Er macht keine Fehler. Viele Kinder Gottes haben so wenig Gebetserhörungen, weil sie gewisse Wege dem allmächtigen Gott in ihren Gebeten aufzwingen wollen. Prüfe doch ernstlich Dein Gebetsleben. Hörst Du vor lauter Flehen und Rufen nicht mehr auf die Stimme Gottes? Er will auch Dir den rechten Weg des Gehorsams weisen. Es gelang diesem Vater nicht, den Herrn Jesus Christus in sein Haus zum todkranken Sohn zu veranlassen. Aber der HERR antwortete ihm auf andere Weise. «Der Mensch glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin.» Der echte Glaube eines Menschen ist immer mit dem blinden Gehorsam gegenüber dem Worte Gottes verbunden. Glaubst Du an das geschriebene Wort Gottes, an die Bibel? Liest Du sie täglich?

Wer die Bibel regelmäßig und im richtigen Geist liest, erhält auf alle Fragen eine klare Antwort vom HERRN. «Der Mensch glaubte dem Wort.» «Seid aber Täter des Wortes und nicht Hörer allein,» spricht der HERR. Zum Glauben gehört auch die Tat: «und ging hin.» Er blieb nicht stehen und flehte weiter, sondern gehorchte dem himmlischen Meister. Werde innerlich stille. Höre die große Verheißung unseres Erlösers: «Sollte Gott nicht auch retten seine Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er’s bei ihnen lange hinziehen? Ich sage euch: Er wird sie erretten in Kürze. Doch wenn der Menschensohn kommen wird, meinst du, dass er auch werde Glauben finden auf Erden?» (Luk. 18,7-8). Würde Er heute in Deinem Herzen Glauben und Gehorsam gegenüber Seinem unvergänglichen und lebendigen Wort finden?

Schon auf dem Heimweg, also im Anfang des Gehorsamsweges, kommt dieser Vater in Not vom Glauben zum Schauen: «Und indem er hinabging, begegneten ihm seine Knechte, verkündigten und sprachen: Dein Kind lebt.» Der Weg des Gehorsams ist ein herrlicher Weg, auch wenn er anfänglich unmöglich schwer erscheint. Wenn Du aber den schmalen Weg mit dem Herrn Jesus gehst, darfst Du Schritt auf Schritt Seine heilige Gegenwart und Sein herrliches Wirken wahrnehmen.

Kaum hatte der HERR das Verheißungswort «Dein Sohn lebt» ausgesprochen, musste das tödliche Fieber weichen. Die Folge dieses Glaubensgehorsams eines einzelnen Menschen war: «Und er glaubte mit seinem ganzen Hause.» Seine ganze Familie, alle seine Knechte und Mägde, jung und alt, reich und arm, alle glaubten an den Herrn Jesus Christus. Kind Gottes, merke Dir, der Glaubensgehorsam eines Einzelnen führt andere Menschen zum lebendigen Glauben. Bist Du wirklich dem Wort Gottes gehorsam? Hast Du noch unbekannte Sünden, die Du schon lange ordnen solltest? So spricht der HERR: «Gehe hin.» Verleugne nicht die Kraft Gottes, indem Du nur ein Lippenbekenntnis ablegst und die Tat fehlt. Prüfe Dein Leben ernstlich. Wir müssen uns einst vor dem ewigen Richter verantworten. Findet Er heute bei Dir Glauben und restlosen Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes? Kind Gottes, tue Buße, und werde gehorsam, so wird Dich das Blut Jesu völlig reinigen. Der HERR will auch Dich gebrauchen in Seinem Weinberg, damit noch viele an Seinen Namen, der über allen Namen steht, glauben.

 

 

Ist jemand krank

Das Wort Gottes gibt uns in jeder Lebenslage und auf jede Frage klare Antwort. Heute behandeln wir eine ganz wichtige Wegweisung für die körperlich Kranken. Diese Worte gelten aber uns allen, denn wir alle sind früher oder später für Krankheit anfällig. Im Jakobusbrief Kapitel 5 in den Versen 13-16 steht geschrieben:

«Leidet jemand unter euch, der bete; ist jemand guten Mutes, der singe Psalmen. Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die Ältesten der Gemeinde, dass sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in dem Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden. Bekennt also einander eure Sünden und betet füreinander, dass ihr gesund werdet. Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist.»

Diese Worte gelten in erster Linie den Kindern Gottes, die in jeder Lebenslage mit dem Herrn Jesus Christus in enger Verbindung stehen.

«Leidet jemand unter euch, der bete; ist jemand guten Mutes, der singe Psalmen.» Alle unsere Probleme und Nöte, welcher Art sie auch sein mögen, dürfen wir im Gebet vor den Herrn Jesus Christus bringen, «denn es ist dem HERRN nicht schwer, durch viel oder wenig zu helfen» (1. Sam. 14,6). Er ist größer und mächtiger als alle unsere Nöte. Auch versteht Er uns in allen Leiden; denn Er hat am Kreuz am meisten gelitten. Wie das Lamm Gottes am Kreuz Sein Leben zu unserer Erlösung gelassen hat, so hilft der HERR auch Dir in den gegenwärtigen Leiden. Er ist Dir nahe und liebt Dich. Verzage nicht, sondern höre auf Sein lebendiges und unvergängliches Wort.

«Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die Ältesten der Gemeinde ...» Bei schwerer Erkrankung sollte dies der erste Weg für jedes Kind Gottes sein. Du darfst in Deiner Krankheitsnot die Gemeindeältesten zu Dir rufen. Viele Menschen wenden sich ausschließlich an den Arzt und nicht an die Gemeindeältesten. Warum sollen jedoch die Gemeindeältesten gerufen werden? Weil Leib und Seele in engem Zusammenhang stehen. Ferner hat der HERR mit den Krankheitsnöten oft ein wunderbares Ziel und möchte den Leidenden ganz besonders nahe sein und sich als Helfer und Retter offenbaren. Der HERR will gerade in den Leiden den ersten Platz in unserem Leben einnehmen. Die Gemeinde soll den Leidenden in der Fürbitte mittragen, wie in 1. Korintherbrief 12,26 geschrieben steht: «Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit.» Warum suchen viele Gläubige nur beim Arzt Hilfe? Hierfür gibt es zwei Gründe:

  1. Vielerorts fehlen die wahrhaftigen Gemeindeältesten, die bereit sind, nach dem Wort Gottes zu dienen. Man ist vom biblischen Weg abgewichen. Zahlreiche Gemeinden tragen nur noch die äußere Form und kennen die biblischen Grundprinzipien nicht mehr. Wo in einer Gemeinde die wahren Gemeindeältesten fehlen, kann nicht von einer biblischen Gemeinde gesprochen werden.
  2. Der Kranke handelt wie Asa in 2. Chronik 16,12: «Er suchte auch in seiner Krankheit nicht den HERRN, sondern die Ärzte.» Bevor der Gläubige in seiner Krankheit einen Arzt aufsucht, soll er gemäß der Bibel zuerst den HERRN suchen. Dies schließt eine ärztliche Hilfe in keiner Weise aus. Im Gegenteil, der HERR gibt in der Stille ganz klare Weisung, welcher Arzt gegebenenfalls herbeizuziehen ist. Im Neuen Testament lesen wir beispielsweise von Lukas, dem Arzt, der Paulus auf den Missionsreisen begleitete. Das Wort Gottes nach Jakobusbrief 5,14 fordert uns auf: «Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die Ältesten der Gemeinde, dass sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in dem Namen des Herrn.» Diese Weisungen Gottes nimmt der wahre Gläubige auch heute noch wörtlich. Zu dem Gebet soll der Kranke auch im Namen des Herrn Jesus Christus mit Öl gesalbt werden.

Wir dürfen weder das eine noch das andere einfach weglassen. Der HERR will, dass wir Seinem unvergänglichen Wort gehorchen. Wer das Wort Gottes nicht ernst nimmt, der kann auch nicht von ganzem Herzen dem HERRN vertrauen und an Seine Allmacht und Liebe glauben. Immer wieder bestätigt der HERR Sein Wort, wenn wir es uneingeschränkt befolgen wollen. Gott stellt in keiner Weise übergroße Forderungen an uns. Über Bitten und Verstehen streckt Er uns Seine rettende und helfende Hand gnädig entgegen. Wie stellst Du Dich zu Seiner Hilfe?

Der gläubige Kranke, der nach dem Wort Gottes die Gemeindeältesten rufen kann, erlebt auf herrliche Weise die damit verbundene dreifache Verheißung des HERRN:

  1. «Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen ...» Gott antwortet auf das Gebet des Glaubens. Schon diese Gebetsgemeinschaft hilft dem Kranken. Welch gesegnete Gebetsgemeinschaft können die Gottes Wort gehorchenden Gemeindeältesten an einem Krankenbett erleben! Dies ist ein Ort der Gegenwart Gottes. Der Kranke spürt die Teilnahme und Liebe der Gemeindeleitung. Noch mehr, die Verheißung des Herrn Jesus Christus in Matthäus-Evangelium 18,20 erfüllt sich: «Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.» Es gibt für den Kranken keine größere Erquickung als diese heilige Gegenwart des Herrn Jesus Christus.
  2. «... und der Herr wird ihn aufrichten ...» Wer schon durch schwere Krankheitsnöte hindurchgegangen ist, weiß, dass große Anfechtungen den Kranken oft niederdrücken. Auch der im Glauben gefestigte Christ bedarf der Aufrichtung durch den HERRN. Vielfach klagt der Feind den Kranken an, setzt ihn in Ungeduld und möchte Umnachtung bewirken. Die Geschichte Hiobs gibt uns einen tiefen Einblick. «Der Herr wird ihn aufrichten!» Das ist ganz gewiss. Die Handauflegung muss nicht unbedingt eine sofortige leibliche Heilung mit sich bringen. Doch oft wirkt der HERR auch in dieser Weise über Bitten und Verstehen. Er hat schon unheilbare Kranke vor der Todespforte wunderbar geheilt. Des sind wir Zeugen. In jedem Fall aber richtet Er den Kranken innerlich, seelisch und geistlich, auf, gibt ihm neue Kraft zum Tragen der Krankheit und des Leidens. Er richtet den Kranken so auf, dass er den geöffneten Himmel auch in den schrecklichsten Schmerzen sehen darf. Welch eine Gnade!
  3. «... und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden.» Oft wird Krankheit durch Selbstverschulden, durch Sünde verursacht. In solchen Fällen darf der Kranke mit der Salbung mit Öl durch die Ältesten volle Gewissheit empfangen, dass ihm auch diese Sünden vergeben und durch das Blut Jesu Christi gereinigt sind. Allerdings stellt Gott die Bedingung: «Bekennt also einander eure Sünden und betet füreinander, dass ihr gesund werdet.» Bist Du jetzt ans Krankenbett gebunden, prüfe Dich, ob Du auch alle Sünden einem gläubigen Menschen bekannt hast. Der HERR will es so haben! Wer die Sünden bekennt, für den darf gebetet werden, dass er gesund werde. «Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist.» Aber in allem gilt eines: HERR, Dein Wille geschehe!


Wir werden stille zum Gebet: «Herr Jesus Christus, wir danken Dir für Dein Nahesein. Du hast am Kreuz weit mehr gelitten, als wir in schwerster Krankheit zu leiden haben. Wir danken Dir für die Erlösung durch Dein Blut. HERR, berühre alle Kranken und Leidenden. Berufe auch weitere Gemeindeälteste in den Dienst nach Deinem Wort. Segne jeden Leser und jede Leserin. Amen.»

Evangelist Josef Schmid