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Josef Schmid

Diesseits und Jenseits

Ein Erlebnisbericht - Teil A

Vorwort

Ergriffen, erschüttert und fasziniert zugleich ist man beim eingehenden Lesen des Buches Hiob im Alten Testament. Da wird berichtet von einem Mann, der alles verloren und körperlich und seelisch schwer zu leiden hatte - und dennoch vertraute er dem allmächtigen Gott. Er konnte nicht verstehen, wozu all das Leid nötig sein sollte, weshalb Gott gerade ihn so sehr auf die Probe stellte und wohin das führen würde. Dieser Hiob wird uns nicht einfach nur als Glaubensheld mit unerschütterlicher Zuversicht geschildert. Auch von seinen inneren Nöten und Krisen erzählt uns die Bibel in aller Offenheit. In Hiob begegnet uns ein Mann, der trotz allen Schwierigkeiten, trotz allem Unglück und Elend, trotz aller Krankheit und Schwachheit, trotz allen Anfechtungen und Kämpfen Seinem HERRN in Demut und völliger Hingabe nachfolgte und Ihm sein Leben zur Verfügung stellte.
So bezeugte Hiob mitten im Leiden: «Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und als der Letzte wird er über dem Staub sich erheben» (Hiob 19,25). Diese Gewissheit gab ihm Kraft zum Leben, Kraft zum Vertrauen. Für unzählige Menschen ist Hiob ein Beweis für Gottes Liebe und Treue zu den Seinen, und dass der HERR uns ganz bestimmt bis zum Ziel durchträgt.

Auch der vorliegende Erlebnisbericht ergreift, erschüttert und fasziniert. Das Leben von Josef Schmid, meinem Vater, ist gezeichnet von großen gesundheitlichen Schwierigkeiten, die sich in kurzer Zeit derart gesteigert hatten, dass sein Leben am Ende zu sein schien. Die folgenden Monate standen unter der Spannung zwischen Diesseits und Jenseits.
Würde Gott wohl eingreifen? Würde Er Heilung oder das Ende dieser Leiden geben?
Mein Vater erinnerte mich während dieser Zeit immer wieder an das Bild des leidenden Gottesknechtes Hiob. Trotz aller innerer und äußerer Nöte hat er nicht von seinem Erlöser und Herrn gelassen. Die Auferstehungskraft Jesu Christi ist die einzige Kraft, die auch in solchen Prüfungen durchträgt. Denn nichts und niemand kann uns scheiden von der Liebe Gottes in Christus Jesus, unserm Herrn (vergl. Römer 8,38-39).
So sei dieses Büchlein ein Zeugnis zur Ehre unseres mächtigen HERRN.
Es ist mein Gebet, dass alle Leserinnen und Leser reichen Segen empfangen und in ihrer jeweiligen Situation die persönliche Erfahrung machen:
«Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.»
Im August 1996
Pfr. Samuel J. Schmid

 

Vorwort zur 2. Auflage

Viele Leser bezeugen, wie sie durch diese Schrift gestärkt, ermutigt und im Glauben aufgerichtete wurden. Möge auch diese zweite Auflage für viele ein großer Segen und zu Ehre unseres gekreuzigten, auferstandenen und bald wiederkommenden Herrn Jesus Christus gereichen.
Seit der ersten Veröffentlichung dieses Zeugnisses hatte mein Vater weitere schwere Krankheitsnöte und Operationen zu bestehen. Sein Leben war 1997 erneut in großer Gefahr. Aber unser Herr Jesus Christus, in Seiner unendlichen Liebe und Gnade, hat an ihm Wunder getan. Freudig und mit brennendem Herzen steht mein Vater im Dienst unseres Erlösers. Und der HERR segnet mit unzähligen Bekehrungen.
Im März 2000
Pfr. Samuel J. Schmid

 

Seit mehreren Jahren...

Seit mehreren Jahren leide ich gesundheitlich. So wurde schon im Jahr 1990 ein schweres Darmleiden festgestellt, das sofort hätte operiert werden müssen. Keine ungefährliche Operation. Ich bat den Herrn Jesus Christus um Gnade und Seine Leitung. Wie froh war ich, als ein anderer Arzt von einer Operation dringend abriet mit der Begründung, dass, wenn man den Bauch öffne, zuviel Unerwartetes zum Vorschein kommen würde. Im Vertrauen auf den HERRN unterzog ich mich der Operation nicht in der Hoffnung, dass der HERR, dem kein Ding unmöglich ist, mich berühren und heilen kann. Er tat es nicht, sodass die verschiedenen Leiden mir sehr Mühe bereiteten. Oftmals verließen mich die Kräfte, und ich fiel zu Boden. Einmal brach ich mir dabei das Nasenbein und benötigte Spitalaufenthalt. Dem Darmproblem und dem Zwerchfellriss wurde keine weitere Beachtung geschenkt.

Im Dezember 1994 verschlechterte sich mein Zustand derart, dass ich fast nicht mehr die Treppe hoch gehen konnte und mich große Schmerzen in der Brust quälten. Meine Lunge war stark angegriffen. Wieder war eine Antibiotika-Kur fällig. Mein Hausarzt stand vor Rätseln. Zeitweilig war ich ans Bett gebunden. Viel Gebet und Handauflegung nach Jakobus 5 brachten Erleichterung, aber nicht Heilung. Ich vermutete ein Herzleiden. Doch die ersten Untersuchungen brachten das schwere Leiden noch nicht ans Licht.

Als die ersten Frühlingsboten da waren, fühlte ich mich erleichtert. Ein großer Berg unerledigter Arbeit und viele unbeantwortete Briefe füllten mein Büro. Von ärztlicher Seite empfahl man mir einen Erholungsurlaub, möglichst weit weg von meiner Arbeitslast. Glaubensgeschwister teilten diese Meinung.
Doch vorab musste eine Missionsreise nach Ungarn und Österreich eingeschoben werden, weil wichtige unaufschiebbare Entscheidungen und ein Transport mit Traktaten, Evangelien und Neuen Testamenten überfällig war.

 

Eine Reise mit Todesgefahr

Anfangs April 1995 sahen wir uns geführt, diese Missionsreise nach Österreich und Ungarn zu unternehmen. Unseren erst kürzlich günstig erworbenen Camping-Bus hatten wir mit Schriften gefüllt. Der Bus war bis zum maximal Erlaubten beladen. Mit dabei waren wir als fünfköpfiges Missionskomitee. In Ungarn mussten wir nämlich an Ort und Stelle über das Ausmaß des Ausbaues der Missionszentrale entscheiden.

Es war am 24. April, als wir schwer beladen mit 100 km/h Geschwindigkeit auf der Autobahn Richtung Innsbruck fuhren. Der Bus begann plötzlich schrecklich zu schwanken, so sehr, dass ein Überschlagen die Böschung hinunter unvermeidbar schien. Unser Sohn hielt das Steuer mit allen Kräften fest. Mir hätte die Kraft dazu gefehlt. Ich betete zu Jesus. Alles ging so rasch. Doch unser Herr Jesus Christus war stärker als die vernichtenden Todesmächte, die ich deutlich wahrnahm. Der Bus kam zum Stillstand. Ein Reifen war geplatzt und völlig unbrauchbar geworden. Wir waren alle sehr erschrocken, aber mit großer Dankbarkeit erfüllt, dass der HERR uns vor Schlimmerem bewahrt hatte. Zum Wechsel des defekten Rades fehlte uns einiges. Wir waren ratlos. Die Autos rasten mit großer Geschwindigkeit an uns vorbei. Wir beteten - und schon hat der HERR uns Hilfe gesandt. Ohne unser Dazutun hielt ein Auto an - ein Mechaniker stieg aus, der unser Unglück auf der anderen Seite der Autobahn beim Vorbeifahren beobachtet hatte. Er meinte, es wäre Schlimmeres passiert. Er half und brachte uns in die richtige Reparaturwerkstatt. Der HERR ist treu!
Auf der Weiterfahrt gab es weitere kritische Momente. Doch der HERR war mit uns.

 

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