•  Klare Worte und gute Musik
Loading Player...

Jesus Christus geht voran

Lieber Leser, liebe Leserin

Wir leben in einer Zeit rascher und unvoraussehbarer Veränderungen. Die meisten Menschen leben in Ungewissheit und Angst und nervenaufreibender Unruhe. Gibt es einen Ausweg? Unser allmächtiger Gott spricht zu den Seinen in 2. Mose 33,14:

«Mein Angesicht soll vorangehen; ich will dich zur Ruhe leiten!»

Um dieses herrliche Verheißungswort richtig zu verstehen und im Alltag zu erleben, muss es im Zusammenhang gelesen werden. Mose bekam diese wunderbare Verheißung, verbunden mit dem Auftrag Gottes: «Führe das Volk hinauf!» (in das verheißene Land). Der Mann Gottes nahm den Auftrag des HERRN zu Herzen. Wir gläubige Christen haben den Auftrag, den Herrn Jesus Christus, den gekreuzigten und auferstandenen Erlöser, vor allen Menschen zu bekennen. Jesus fordert uns in Joh. 21,22 ganz persönlich auf: «Folge du mir nach!» Er zeigt uns auch, was Nachfolge und Jüngerschaft bedeuten. Viele Christen sind unglücklich, depressiv und ängstlich, weil sie die Nachfolge Jesu mit dem regelmäßigen Besuch von einer Kirche oder von Gemeinschaftszusammenkünften verwechseln und gleichzeitig den Herrn Jesus Christus mit ihrer weltlichen Gesinnung verleugnen. Nehmen wir den Missionsauftrag ernst genug?

Mose hatte das Wort Gottes empfangen: «Ich kenne dich mit Namen, und du hast Gnade vor meinen Augen gefunden» (V. 12). Doch Mose wollte mehr: «Lass mich deinen Weg wissen, damit ich dich erkenne und Gnade vor deinen Augen finde» (V. 13). Hierauf schenkte der HERR ihm das Verheißungswort: «Mein Angesicht soll vorangehen; ich will dich zur Ruhe leiten» (V. 14). Mose war unruhig wegen seines großen Auftrages. Gottes Plan für Seine Kinder und Diener und Dienerinnen ist jedoch Ruhe, Frieden und Erquickung: «Ich will dich zur Ruhe leiten!» In Hebräerbrief 4,9-11 ist festgehalten: «Es ist also noch eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes. Denn wer zu Gottes Ruhe gekommen ist, der ruht auch von seinen Werken so wie Gott von den seinen. So lasst uns nun bemüht sein, zu dieser Ruhe zu kommen, damit nicht jemand zu Fall komme durch den gleichen Ungehorsam.»

Mose hatte den Auftrag Gottes klar erkannt und war sich dessen Größe bewusst. Darum flehte er zu Gott als erstes um Gnade und anbefahl das Volk dem HERRN (V. 13). Er vertraute in der Ausführung des Auftrages Gottes nicht den eigenen menschlichen Fähigkeiten und Errungenschaften, sondern er hatte nur einen Wunsch, dass der HERR Gnade schenkt und vorangeht. Gott antwortete Mose: «Du hast Gnade vor meinen Augen gefunden, und ich kenne dich mit Namen» (V. 17). Doch Mose wollte noch mehr: «Lass mich deine Herrlichkeit sehen!» (V. 18). Gott wollte aber dem Mose anstelle Seines Angesichtes Seine Güte und Gnade zeigen: «Ich will vor deinem Angesicht all meine Güte vorübergehen lassen und will vor dir kundtun den Namen des HERRN: Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich» (V. 19). Wie steht es in unserem Leben? Danken wir täglich für die Güte und Gnade Gottes, die uns im Herrn Jesus Christus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen, geschenkt ist?

Mose durfte das Angesicht Gottes nicht sehen, dagegen sollte er die Heiligkeit Gottes erkennen: «Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht» (V. 20). Viele Gläubige finden die wahre Ruhe nicht, weil sie Zeichen und Wunder fordern, anstatt sich der Heiligkeit Gottes mit großer Ehrfurcht zu unterordnen. Dennoch wollte Gott sich dem Mose vermehrt offenbaren. «Und der HERR sprach weiter: Siehe, es ist ein Raum bei mir, da sollst du auf dem Fels stehen. Wenn dann meine Herrlichkeit vorübergeht, will ich dich in die Felskluft stellen und meine Hand über dir halten ... aber mein Angesicht kann man nicht sehen» (V. 21-23). Das Wort Gottes bezeugt in Johannes 1,17: «Die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.» Die Herrlichkeit Gottes sehen wir in dem Sohn Gottes: «Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes Gottes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit ... und von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade» (Joh. 1,14.16).

Auch wir brauchen wie Mose göttlichen Schutz, wenn der Allmächtige in Seiner Herrlichkeit sich uns nähert. Gott stellte den Mose zuerst auf den Felsen und dann in die Felskluft. Die Bibel zeigt uns in 1. Kor. 10,4 wer dieser Fels ist: «... der Fels aber war Christus.» Wir können nur in unserem Herrn Jesus Christus die Heiligkeit Gottes ertragen. Niemand kommt zum Vater als durch Jesus Christus (Joh. 14,6). Dies gilt für alle Menschen, auch für uns Gläubige. Die Gegenwart des Vaters erleben wir im Sohn Gottes. In Seinen Wunden (Felskluft) sind wir geheilt und haben Frieden mit Gott. Die Gnade Gottes erleben wir durch das Blut Jesu Christi, das uns reinigt von aller Sünde (1. Joh. 1,7). Gott hat Seinen Sohn in diese Welt gesandt, damit wir durch Sein Leiden und Sterben am Kreuz und durch Seine Auferstehung Erlösung und Gerechtigkeit empfangen und den Vater im Himmel kennenlernen. «Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat ihn uns verkündigt» (Joh. 1,18). Sein Jünger Philippus bat ihn: «Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns» (Joh. 14,8).

Wir leben in einer Zeit, wo viele Menschen den Himmlischen Vater in der Anbetung tiefer erleben wollen. Unser Herr Jesus Christus spricht nach Johannes 14: «Wer mich sieht, der sieht den Vater! ... Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir? Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst aus. Und der Vater, der in mir wohnt, der tut seine Werke ... und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun» (Joh. 14,9-14).
«Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen ... der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe» (Joh. 14,23.26). Der Heilige Geist vermittelt uns nicht in erster Linie Gaben, sondern offenbart und verbindet uns mit unserem Herrn Jesus Christus, der zur Rechten Gottes ist und bald wiederkommt in großer Macht und Herrlichkeit.

Vom Heiligen Geist erfüllte Gläubige haben tiefe Gemeinschaft mit dem Sohn Gottes und auch untereinander und warten auf das baldige Kommen unseres Herrn Jesus Christus, der in großer Kraft und Herrlichkeit erscheinen wird, um uns für alle Ewigkeit in die Herrlichkeit unseres Himmlischen Vaters zu bringen. Dann erfüllt sich für alle Ewigkeit: «Mein Angesicht soll vorangehen; ich will dich zur Ruhe leiten!» Merken wir uns gut:

  1. Durch den Heiligen Geist wohnt der Sohn Gottes, der uns am Kreuz mit dem Himmlischen Vater versöhnt hat, im Herzen des Gläubigen, offenbart uns die Herrlichkeit Gottes und macht uns zu glücklichen Christen.
  2. Im Herrn Jesus Christus, dem geistlichen Felsen, hat das Volk Gottes die wahrhaftige Ruhe auch im Dienst und in Seinen Wunden sind wir geheilt.
  3. Sein Auftrag an uns ist, das Evangelium Jesu Christi, das Wort vom Kreuz, Seine Auferstehung und baldige Wiederkunft in großer Macht und Herrlichkeit, allen Menschen zu verkünden.


Wir sind nicht berufen, der von Gott abgefallenen Welt christliche Moral beizubringen oder gar aufzuzwingen, sondern unser Auftrag ist es, die Gnade und Wahrheit im Sohn Gottes weltweit zu verkündigen; denn unser HERR kommt bald! Seid wachsam und betet!

 

 

Richtiges Verhalten in harten Angriffen

Der König David schrieb, inspiriert durch den Heiligen Geist, viele wunderbare, stärkende Psalmen, die uns aufrichten, erquicken und erhörlich beten lehren. David war ein Mann nach dem Herzen Gottes, er wandelte vor dem HERRN, «außer in der Sache mit Uria», dessen Frau er nahm und den er töten ließ. Er hatte das Urteil Gottes zu tragen, als er vor Absalom, seinem Sohn, flüchten musste. Dort auf der Flucht vernahm David, dass sein Ratgeber und Freund, Ahitophel, sein ärgster Gegner wurde und sich als Absaloms Berater gegen ihn stellte. Von Ahitophel wird uns in 2. Samuel 16,23 berichtet:

«Wenn damals Ahitophel einen Rat gab, dann war das, als wenn man Gott um etwas befragt hätte; so viel galten alle Ratschläge Ahitophels bei David und bei Absalom.»

Dieser Mann hatte großen Einfluss. Bisher war er Davids bester Berater und Freund, nun ist er zum gefährlichsten Feind geworden. David war weinend auf der Flucht. In dieser großen Not wurde David Psalm 55 geschenkt. Er klagte Gott seine ausweglose Lage: «Mein Herz ängstet sich in meinem Leibe, und Todesfurcht ist auf mich gefallen» (Vers 5). Dann flehte er, dass der HERR die Feinde verwirren soll. Hart erscheint seine Aussage gegen Ahitophel: «... nun bist du es, mein Gefährte, mein Freund und mein Vertrauter, die wir freundlich miteinander waren, die wir in Gottes Haus gingen inmitten der Menge! Der Tod übereile sie, dass sie lebendig zu den Toten fahren; denn es ist lauter Bosheit bei ihnen» (Verse 14 bis 16). Solches Beten wird von manchen überheblich als zum Neuen Testament widersprüchlich abgetan.

Handelte aber nicht auch Jesus in derselben Weise, als Er das Urteil über Judas, den Verräter, sprach? So lesen wir in Markus 14,21: «Der Menschensohn geht zwar hin, wie von ihm geschrieben steht; weh aber dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es wäre für diesen Menschen besser, wenn er nie geboren wäre.» Und nach Johannes 17,12 betete der Sohn Gottes: «Solange ich bei ihnen war, erhielt ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, und ich habe sie bewahrt, und keiner von ihnen ist verloren außer dem Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfüllt werde.»

Auch der Apostel Paulus verfuhr hart mit Lästerern aus den eigenen Reihen (vergl. 1. Tim. 1,18-20).
Der durch das Blut Jesu Christi gereinigte und vom Heiligen Geist erfüllte Gläubige bleibt nicht bei der Bosheit der Feinde stehen, sondern, durch die Liebe und Gnade mit dem Herrn Jesus Christus auch im Leiden verbunden, wendet er sich zum allmächtigen HERRN:
«Ich will zu Gott rufen, und der HERR wird mir helfen.» Diese Aussage Davids in Psalm 55,17 lehrt uns zweierlei:

  1. Wir sollen mit allen Anliegen zum Herrn Jesus Christus kommen. So heißt es weiter in Vers 23: «Wirf dein Anliegen auf den HERRN; der wird dich versorgen und wird den Gerechten in Ewigkeit nicht wanken lassen.» David setzte sich mit seinem Feind nicht auseinander, sondern wandte sich mit glaubendem Herzen an Gott. Er machte keine Verfluchungen gegen seinen Verräter und seine Feinde, sondern bat nach dem Herzen Gottes um das gerechte und heilige Eingreifen Gottes. Und dies geschah auch, wie uns in 2. Samuel 17,23 berichtet wird: «Als aber Ahitophel sah, dass sein Rat nicht ausgeführt wurde, sattelte er seinen Esel, machte sich auf und zog heim in seine Stadt und bestellte sein Haus und er hängte sich und starb und wurde begraben in seines Vaters Grab.»
    David ist mit seiner Einstellung für uns ein Vorbild. Darum auch wir: wenn große Ungerechtigkeiten und harte Angriffe der Gegner uns treffen, schreien wir zum Herrn Jesus Christus, der alle Gewalt im Himmel und auf Erden hat und die Seinen bis ans Ende liebt. Wenn der Heilige Geist uns erfüllt, können weder Verbitterung noch Angst noch Rache noch Zorn unser Herz erfüllen. Je größer die Prüfungen, umso tiefer erleben wir die Gemeinschaft mit unserem Herrn Jesus Christus, der für alle unsere Schuld am Kreuz gestorben ist und zu unserer Gerechtigkeit auferstanden und in den Himmel zum Vater aufgefahren ist und bald wiederkommen wird in großer Kraft und Herrlichkeit. In dem Maße, wie der Herr Jesus Christus in unserem Herzen groß ist, werden uns die Feinde des Kreuzes klein und ohnmächtig. Ja, wir haben einen allmächtigen und wunderbaren Gott, dem kein Ding unmöglich ist! Er hat Mittel und Wege genug, um die Seinen zu bewahren. Der Herr Jesus Christus ist unsere lebendige Hoffnung. Der Tod, der letzte Feind, ist besiegt! «Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus!» (1. Kor. 15,57).
  2. Durch den Heiligen Geist bekommen wir die Gewissheit, dass der HERR uns ganz sicher hilft. Der HERR hilft uns ganz sicher. Diese Gewissheit schenkt uns der HERR, wenn wir uns vor Ihm demütigen, uns durch Sein Blut reinigen lassen und bereit sind, auch die Gemeinschaft Seiner Leiden anzunehmen. Der HERR hat viele Möglichkeiten, den Seinen zu helfen. «Es ist dem HERRN nicht schwer, durch viel oder wenig zu helfen» (1. Sam. 14,6). David hat Er vor Absalom errettet, die Freunde Daniels hat Er aus dem Feuerofen befreit, Daniel hat Er in der Löwengrube bewahrt, Petrus hat Er durch einen Engel aus dem Gefängnis geführt, Paulus und Silas hat Er durch ein Erdbeben aus dem Gefängnisstock befreit und die Bekehrung des Kerkermeisters und dessen Familie gewirkt. Ja, groß und gnädig ist Gott. Unser Herr Jesus Christus lässt die Seinen nicht im Stich. Er ist treu.
    Das Wort Gottes verheißt uns in 1. Korintherbrief 1,9: «Gott ist treu, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn.»
    Und in 2. Thessalonicherbrief 3,3: «Der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen.»
    Welch herrliche Zusage ist uns in 2. Timotheus 2,13 gegeben: «Sind wir untreu, so bleibt er doch treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen.»
    In unserem Herrn Jesus Christus haben wir die göttliche Gewissheit von Römer 8,28: «Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen ...»
    Darum stellen wir uns völlig unter die Königsherrschaft Jesu Christi. Er ist treu und nimmt sich der Seinen an, Er schenkt uns Frieden, Ruhe, Zuversicht und Kraft zum Ausharren bis ans Ende. Wir leben in der Endzeit. Die Prüfungen werden immer härter. Doch unser Herr Jesus Christus gibt uns die Zusage: «Siehe, ich komme bald; halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme!» (Offb. 3,11). - «Ja, ich komme bald. - Amen, ja, komm, Herr Jesus! Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen!» (Offb. 22,20-21).

Lasst uns beten: «Herr Jesus Christus, wir preisen Dich, dass Du treu bist. Du stehst den Deinen in jeder Lebenslage bei und verlässt uns nicht. HERR, ich bitte Dich für alle Kranken, Notleidenden, Angefochtenen, Leidtragenden und insbesondere auch für jene, die in Prüfungen stehen und vom Feind verleumdet und hart angegriffen werden. HERR, Du hast am Kreuz einen vollkommenen Sieg vollbracht. Lass uns in jeder Situation an Deinem Sieg festhalten und aufsehen zu Dir, dem alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben ist. Erfülle uns mit neuer Kraft und Freudigkeit in Dir und lass uns ausharren bis ans Ende. Danke, dass Du eingreifst und hilfst. Lass uns lebendige Zeugen sein für Dich und die Zeit auskaufen, damit noch viele Menschen mit dem Evangelium erreicht werden. Ich danke Dir auch für alle, die unser Glaubenswerk im Gebet und Geben unterstützen und die Ausstrahlung der Radiosendungen ermöglichen. Sei Du ihr reicher Vergelter. HERR, segne alle Leserinnen und Leser. Amen.»

Evangelist Josef Schmid