•  Klare Worte und gute Musik
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Elia: Ausharren im Gebet (11)

Auf dem Berg Karmel tat Gott vor dem versammelten Volk Israel ein mächtiges Wunder. Auf das Gebet Elias fiel Feuer vom Himmel und zündete das Opfer auf dem Altar des HERRN an. Dann fiel das ganze Volk auf sein Angesicht und sprach. «Der HERR ist Gott, der HERR ist Gott.» Alle Propheten Baals wurden am Bach Kison getötet. Dies war das Gericht Gottes über die Verführer des Volkes. Nun konnte Gott Seine schwere Züchtigung der Dürre und der Hungersnot aufheben. Doch der langersehnte Regen kam nicht ohne weiteres. Oft werden Kinder Gottes infolge alter Sünde, deren Vergebung aber gewiss ist, noch lange Zeit gezüchtigt. Worin liegt der Grund der andauernden Heimsuchung? Das Wort Gottes gibt uns auch hierüber klar Bescheid. Wir lesen in 1. Könige Kapitel 18, Vers 41-45:

«Und Elia sprach zu Ahab: Zieh hinauf, iss und trink; denn es rauscht, als wollte es sehr regnen. Und als Ahab hinaufzog, um zu essen und zu trinken, ging Elia auf den Gipfel des Karmel und bückte sich zur Erde und hielt sein Haupt zwischen seine Knie und sprach zu seinem Diener: Geh hinauf und schaue zum Meer! Er ging hinauf und schaute und sprach: Es ist nichts da. Elia sprach: Geh wieder hin, und der Diener ging wieder hin, siebenmal. Und beim siebentenmal sprach er: Siehe, es steigt eine kleine Wolke auf aus dem Meer wie eines Mannes Hand. Elia sprach: Geh hin und sage Ahab: Spann an und fahre hinab, damit dich der Regen nicht aufhält! Und ehe man sich‘s versah, wurde der Himmel schwarz von Wolken und Wind und es kam ein grosser Regen.»

Die schwere Heimsuchung nahm erst ihr Ende, als Elia andauernd und im völligen Glauben den HERRN um den verheißenen Regen bat. Gott will, dass Seine Kinder um die Erfüllung der Verheißungen Gottes beharrlich flehen.

Die Bibel sagt: «Elia war ein Mensch gleichwie wir; und er betete ein Gebet, dass es nicht regnen sollte, und es regnete nicht auf Erden drei Jahre und sechs Monate. Und er betete abermals, und der Himmel gab den Regen, und die Erde brachte ihre Frucht» (Jak.5,17-18).

Elia war ein Mann Gottes, der nach dem Willen des HERRN handelte. Er war ein Beter.

«Und er betete abermals, und der Himmel gab den Regen, und die Erde brachte ihre Frucht.»

Gott will auch auf Dich Segen die Fülle herabschütten und Dich für viele zum Segen setzen. Der HERR erwartet aber von Dir, dass Du Ihn inbrünstig darum bittest. Unser Herr Jesus Christus spricht:

«Bittet, so wird euch gegeben ... Denn wer da bittet, der empfängt ...» (Matth. 7,7-8). «Und alles, was ihr bittet im Gebet, wenn ihr glaubt, so werdet ihr‘s empfangen» (Matth. 21,22).

Nicht nur Elia betete um die Erfüllung der göttlichen Verheißungen, sondern auch Daniel. Als er nämlich anhand des geschriebenen Wortes Gottes erkannte, dass die siebzig Jahre, in denen Jerusalem zerstört liegen soll, abgelaufen waren, kehrte er sich zu Gott, «dem HERRN, um zu beten und zu flehen unter Fasten in Sack und Asche ...» (Dan. 9,3).

Wenn der HERR uns klar zeigt, dass Er der harten und verdienten Züchtigung nun ein Ende setzt, sollen wir zu Ihm wie Elia und Daniel beten und flehen. Der Sohn Gottes hat uns in Lukas 18 das Gleichnis der flehenden Witwe vor dem ungerechten Richter gegeben, «dass man allezeit beten und nicht nachlassen solle.» Dann verspricht uns der Herr Jesus Christus: «Sollte Gott nicht auch Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er‘s bei ihnen lange hinziehen? Ich sage euch: Er wird ihnen Recht schaffen in Kürze» (Luk. 18,7).

Elia war ganz gewiss, dass der Regen bald kommen würde. Er sagte zu Ahab: «Zieh hinauf iss und trink; denn es rauscht als wollte es sehr regnen.» Während sich Ahab auf den Weg machte, «ging Elia auf den Gipfel des Karmel und bückte sich zur Erde und hielt sein Haupt zwischen seine Knie ...» Diese äußere Stellung zeigt die innere Demut des Mannes Gottes. Die Bibel sagt:

«Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade» (1. Petr. 5,5).

Göttliche Offenbarungen führen gemäß der Heiligen Schrift ins demütige Gebet. Kind Gottes, wenn Du Dich vor dem HERRN demütigst, schenkt Er Dir Gnade zum erhörlichen Beten. Elia harrte im Gebet aus. Sechsmal sah sein Diener keinerlei Anzeichen der Gebetserhörung. Erst nach dem siebentenmal stieg eine kleine Wolke, so groß wie die Faust eines Mannes, aus dem Meer auf. Unser himmlischer Meister erwartet auch von Dir und mir Ausdauer im Gebet. Glaube an das Wort Gottes ist, da wird solange gebetet bis der HERR sichtbar antwortet. Schon ein kleines Wölklein ist eine klare Gebetserhörung. Welch herrliche Glaubensstärkung war dieses aus dem Meer aufsteigende Wölklein. Es genügte Elia um Ahab sagen zu lassen:

«Spann an und fahre hinab, damit dich der Regen nicht aufhält!»

Lieber Beter, liebe Beterin, lasst uns vermehrt dankbar sein, auch für kleine Zeichen auf unser Gebet und hierauf mutige Schritte des Glaubens tun. «Und ehe man sich‘s versah, wurde der Himmel schwarz von Wolken und Wind, und es kam ein grosser Regen.» Gott ist kein Ding unmöglich. Aus kleinen Anfängen lässt Er Großes werden. Unser Herr Jesus Christus sagt:

«Und was Ihr bitten werdet in meinem Namen, das will Ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn. Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun» (Joh. 14,13-14).

Er will, dass wir um eine weltweite Erweckung bitten und um die Verherrlichung Seines Namens an Sündern, Kranken, Schwachen und Angefochtenen. Wir leben in der Endzeit, lasst uns um das baldige Kommen unseres Heilandes beten. Ferner um ein mächtiges Eingreifen Gottes, dass alle Nationen das Evangelium Jesu Christi erhalten. Der HERR greift auch in unseren persönlichen Nöten ein, wenn wir ernstlich darum flehen. Auch sollen wir füreinander anhaltend in der Fürbitte stehen.


Elia: Gottes Hilfe in schwerster Entmutigung (12)

Seit einiger Zeit befassen wir uns mit dem Leben Elias. Wir haben ihn als treuen und mutigen Diener Gottes und gläubigen, vorbildlichen Beter kennen gelernt, der in jeder Lebenslage Gottes Beistand erlebte und erfolgreich das abtrünnige Volk Israel zum HERRN zurückführte. Auf sein Gebet schenkte Gott den langersehnten Regen und damit fand die schwere Hungersnot ein Ende. Besteht nicht die Gefahr, dass wir solch begnadigte Menschen als Übermenschen betrachten, sie verehren und an sie zu hohe Ansprüche stellen? Die Bibel sagt: «Elia war ein Mensch gleichwie wir.» Auch dieser von Gott mächtig gebrauchte Mann hatte innere Nöte und schwere Kämpfe. Er war nicht immer der siegreiche Glaubensheld. Auch gesegnete Diener Gottes sind Menschen gleichwie wir und können schwer fallen. Oft müssen sie sogar fallen, wenn die Ehre nicht allein Gott gegeben wird. Du kannst diese Botschaft nur dann richtig verstehen, wenn Du selber schon ähnliche Nöte wie Elia durchgemacht hast. Solltest Du Dich jetzt in einer schweren Lebenslage befinden, so wird Dir der HERR Klarheit und neue Kraft schenken. Wir lesen des HERRN Wort nach 1. Könige Kapitel 19, Vers 1-5:

«Und Ahab sagte Isebel alles, was Elia getan hatte und wie er alle Propheten Baals mit dem Schwert umgebracht hatte. Da sandte Isebel einen Boten zu Elia und ließ ihm sagen: Die Götter sollen mir dies und das tun, wenn ich nicht morgen um diese Zeit dir tue, wie du diesen getan hast! Da fürchtete er sich, machte sich auf und lief um sein Leben und kam nach Berseba in Juda und ließ seinen Diener dort. Er aber ging hin In die Wüste eine Tagereise weit und kam und setzte sich unter einen Wacholder und wünschte sich zu sterben und sprach: Es ist genug, so nimm nun, HERR, meine Seele; ich bin nicht besser als meine Väter. Und er legte sich hin und schlief unter dem Wacholder. Und siehe, ein Engel rührte ihn an und sprach zu Ihm: Steh auf und iss!»

Völlig entmutigt und lebensmüde schlief Elia unter dem Wacholder ein. Wo ist der Glaubensheld, wo ist der treue Beter und mutige Kämpfer für die Sache Gottes? «Elia war ein Mensch gleichwie wir». Wir sehen ihn so, wie jeder Mensch in Wirklichkeit ist. Auch der Apostel Paulus kannte solche Momente im 2. Korintherbrief 1,8 lesen wir:

«Denn wir wollen euch, liebe Bruder, nicht verschweigen die Bedrängnis, die uns in der Provinz Asien widerfahren ist, wo wir über die Maßen beschwert waren und über unsere Kraft, so dass wir auch am Leben verzagten und es bei uns selbst für beschlossen hielten, wir müssten sterben. Das geschah aber, damit wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzten, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt.»

Verzweifle nicht, wenn Du hart darnieder liegst. Gott hat auch damit ein Ziel für Dich, sogar dann, wenn alle Menschen Dich verachten und sich von Dir distanzieren. Er will in Dir Dein Vertrauen zum himmlischen Meister stärken und Dir zeigen, dass Gottes Gnade über allem menschlichen Vermögen steht, damit Du Deine Nächsten in ihrer ähnlichen Not besser verstehen und zum HERRN führen kannst. Dennoch ist es wichtig, die Gründe kennen zu lernen, warum Verzweiflung und Müdigkeit über uns kommen kann. Bei Elia waren es folgende Gründe:

  1. Elia fürchtete sich vor Isebel, die ihn wegen der Hinrichtung der 450 Baalspriestern töten wollte. Der mutige Kämpfer für den HERRN fürchtete sich vor einem gottlosen Weib. Sobald Furcht vor Menschen über ein Kind Gottes kommt, verliert es das Vertrauen zum HERRN. Petrus verleugnete den Herrn Jesus Christus dreimal, weil er sich vor Menschen fürchtete. Wenn Menschenfurcht über uns kommt, gehen wir eigene Wege.

  2. Elia «machte sich auf und lief um sein Leben.» Dreieinhalb Jahre hatte ihn der HERR treu versorgt und am Leben erhalten. Nun bangte Elia um sein Leben. Wie leicht verliert auch ein Mensch mit herrlicher Glaubenserfahrung das Vertrauen zum HERRN. Denke nicht, das könnte Dir nicht passieren. Die Bibel lehrt uns: «Wer meint, er stehe, mag zusehen, dass er nicht falle» (1. Kor. 10,12).

  3. Elia ging allein in die Wüste, «setzte sich unter einen Wacholder und wünschte sich zu sterben,» Er sonderte sich von allen Menschen ab. Nun hatte er genug von diesem Leben. Er hatte nur noch ein Ziel - zu sterben. Einerseits hatte er Angst, dass er getötet werden könnte und anderseits wünschte er sich den Tod. Welch ein Widerspruch! Lebensmüdigkeit ist oft eine Folge, weil zu sehr um das eigene Leben gebangt wird. Wenn Du von ähnlichen Gedanken getrieben wirst, denke nicht, Gott würde Dich deswegen verwerfen. Der Herr Jesus Christus liebt und versteht Dich. Er ist Dein Helfer.

  4. Elia sagte zum HERRN. «Es ist genug, so nimm nun, HERR, meine Seele; ich bin nicht besser als meine Väter.» Elia hatte ein belastetes  Gewissen. War es wohl wegen der Hinrichtung der 450 Baalspriester? Wie rasch gerät ein Mensch, der das mächtige Wirken Gottes erlebt hat, in eigenen fleischlichen Eifer. Dies führt in jedem Fall früher oder später zur Selbstanklage. Danke dem HERRN, wenn Du unter Deinem eigenen Handeln leidest. Weh aber jenen, die sogar in der Verfolgung von Kindern Gottes meinen, sie würden damit Gott einen Dienst erweisen. «Elia war ein Mensch gleichwie wir.» Er litt unter dem eigenen Versagen. Er wollte lieber sterben, als auf diese Weise weiterleben. Unter einem Wacholder in der einsamen Wüste schlief Elia vor Müdigkeit ein. Er war innerlich und äußerlich erledigt. Nach menschlichem Ermessen war Elia, der einst gesegnete Diener Gottes, völlig erledigt und für den Dienst untauglich geworden. Vielleicht denkst Du über Dich oder andere gefallene Kinder Gottes in ähnlicher Weise. Das Versagen eines Menschen kann in ganz verschiedener Form geschehen. Elia fiel in Verzweiflung. David wurde des Ehebruchs und des Mordes schuldig. Petrus verleugnete den Herrn dreimal, später fiel er in Heuchelei. Markus wurde feige und ließ Paulus und Barnabas allein ziehen. Hiob geriet in eigene Rechtfertigung und Hadern mit Gott. Diese Liste könnte mit Namen aus der Gegenwart ergänzt werden, wie Diener Gottes schrecklich versagen. Wie traurig wäre es, wenn das Leben Elias hier ein Ende genommen hätte. Gott sei Lob und Dank, dass Er nicht denkt und handelt wie die meisten Menschen. Unser Herr Jesus Christus lässt Seine Kinder nicht fallen. Er ist der  gute Hirte und geht dem verirrten Schaf nach. So verwarf der HERR weder einen gefallenen David, noch den lebensmüden Elia. «Und siehe, ein Engel rührte ihn an und sprach zu ihm: Steh auf und iss.» Der HERR will auch Dir neu begegnen, Dich aufrichten und Dir einen Auftrag geben. Welch eine Gnade, einem solchen HERRN gehören zu dürfen.


Wir werden stille zum Gebet: «Treuer Heiland wir danken Dir für Deine Erlösung am Kreuz. Dir sei Dank, dass Du dem verirrten Schaf nachgehst, Vergebung durch Dein Blut und neues Leben schenkst. Wir bringen Dir alle Lebensmüden und Angefochtenen. Begegne all jenen, die in Furcht und Angst stehen und unter der eigenen Sünde leiden, lass die Kraft Deiner Auferstehung in den Müden mächtig werden. Herr Jesus Christus überführe auch jene Gläubigen von ihrer Sünde, die pharisäisch und überheblich über gefallene Kinder Gottes herfallen. Amen»

Evangelist Josef Schmid